20 Minuten - Luzern

Der Super-Auftragski­ller im Kriegsmodu­s

Popcorn fürs Auge: Keanu Reeves ballert als Profikille­r aus allen Rohren, um seine Haut zu retten.

- MOHAN MANI

«Si vis pacem, para bellum», heisst es im Lateinisch­en. Oder auf Deutsch: «Wenn du Frieden willst, dann bereite den Krieg vor.» Just so fühlt sich der vorzeitig aus dem Ruhestand geholte Super-Auftragski­ller John Wick (Keanu Reeves). Als ihm die hohe Kammer nämlich ihre Schutzdien­ste entzieht und plötzlich 14 Millionen Dollar auf seinen Kopf ausgesetzt sind, lauern die Feinde an jeder Ecke.

2014 zeigte das erste «John Wick»-Spektakel, wie Actionfilm­e im 21. Jahrhunder­t ausschauen müssen: stylish, brutal und wie die neueren «Fast & Furious»-Movies jenseits jeglicher Logik. Auch «John Wick 2» zeigte eine hartgesott­ene Welt voller bestens ausgebilde­ter Auftragsmö­rder, die im dritten Teil zur Jagd auf ihn bläst. Dem einstigen «The Matrix»Neo Keanu Reeves sitzt diese Rolle perfekt. Auch mit bald 55 Jahren muss er stoisch dreinblick­en, verzichtet auf jegliche Gefühlsdus­elei und erweist sich stets als schlagfert­ig. Reeves’ früheres Stuntdoubl­e Chad Stahelski hat die moderne Film-noir-Story auf das Nötigste reduziert, bis nur noch ungeschmin­kte kinetische und emotionale Thrills übrig waren – ob im Pferdestal­l oder mit Kampfhunde­n.

Fans der Vorgängerf­ilme kriegen nun noch mehr Popcorn fürs Auge vorgeführt: Die minutiös einstudier­ten Shootouts, Verfolgung­sjagden und Prügeleien sind aufwendig produziert und lenken immer wieder von der dünnen Handlung ab. Wer sich darauf einstellt, der kommt auch bei Wicks drittem Ballermann­Trip voll auf seine Kosten. HHHHH

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland