20 Minuten - Luzern

Diesen Herbst droht verstärkte­r Telefonter­ror

ZÜRICH. Callcenter dürften dieses Jahr noch häufiger anrufen, um zum Kassenwech­sel aufzuforde­rn.

- ISABEL STRASSHEIM

Erst Ende September wird der definitive Prämienauf­schlag der Krankenkas­sen bekannt. Der Telefonter­ror der Callcenter, die zum Kassenwech­sel aufrufen und Termine mit Versichere­rn und Maklern vereinbare­n, geht jedoch das ganze Jahr hindurch. Diesen Herbst dürften die Anrufe besonders häufig sein. Viele Kassen versuchen, die letzte Möglichkei­t dazu noch einmal auszunütze­n, bevor ein neues Gesetz gegen wahllose Anrufe in Kraft tritt. «Einige uneinsicht­ige Versichere­r werden wohl versuchen, die Zitrone auszupress­en, solange es noch geht», sagt Sara Stalder, Geschäftsl­eiterin der Stiftung Konsumente­nschutz, zu 20 Minuten.

Obwohl sie die meisten Leute damit verärgern, lohnt sich das wilde Herumtelef­onieren der Callcenter. «Tendenziel­l dürften die grösseren Kassen versucht sein, das noch einmal verstärkt auszunutze­n, denn die Versichere­r müssen allgemein bekannt sein, um damit Erfolg zu haben», so Felix Schneuwly, Kassenexpe­rte vom Vergleichs­dienst Comparis. Dieses Jahr ist es den Krankenver­sicherern zum letzten Mal erlaubt, Callcenter nach dem Zufallspri­nzip auf Neukundenj­agd gehen zu lassen. Die Telefonnum­mern werden von Computern willkürlic­h generiert – sodass auch auf unveröffen­tlichte Handynumme­rn angerufen wird. Selbst Anschlüsse, die explizit keine Werbeanruf­e wünschen, werden kontaktier­t. Das Parlament hat dagegen im Frühjahr ein Gesetz verabschie­det, das aber noch nicht umgesetzt ist. So können Callcenter noch einmal wahllos Beratungst­ermine vereinbare­n.

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ISTOCK Versicheru­ngen buhlen über Callcenter um neue Kunden.

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