Diesen Herbst droht verstärkter Telefonterror
ZÜRICH. Callcenter dürften dieses Jahr noch häufiger anrufen, um zum Kassenwechsel aufzufordern.
Erst Ende September wird der definitive Prämienaufschlag der Krankenkassen bekannt. Der Telefonterror der Callcenter, die zum Kassenwechsel aufrufen und Termine mit Versicherern und Maklern vereinbaren, geht jedoch das ganze Jahr hindurch. Diesen Herbst dürften die Anrufe besonders häufig sein. Viele Kassen versuchen, die letzte Möglichkeit dazu noch einmal auszunützen, bevor ein neues Gesetz gegen wahllose Anrufe in Kraft tritt. «Einige uneinsichtige Versicherer werden wohl versuchen, die Zitrone auszupressen, solange es noch geht», sagt Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung Konsumentenschutz, zu 20 Minuten.
Obwohl sie die meisten Leute damit verärgern, lohnt sich das wilde Herumtelefonieren der Callcenter. «Tendenziell dürften die grösseren Kassen versucht sein, das noch einmal verstärkt auszunutzen, denn die Versicherer müssen allgemein bekannt sein, um damit Erfolg zu haben», so Felix Schneuwly, Kassenexperte vom Vergleichsdienst Comparis. Dieses Jahr ist es den Krankenversicherern zum letzten Mal erlaubt, Callcenter nach dem Zufallsprinzip auf Neukundenjagd gehen zu lassen. Die Telefonnummern werden von Computern willkürlich generiert – sodass auch auf unveröffentlichte Handynummern angerufen wird. Selbst Anschlüsse, die explizit keine Werbeanrufe wünschen, werden kontaktiert. Das Parlament hat dagegen im Frühjahr ein Gesetz verabschiedet, das aber noch nicht umgesetzt ist. So können Callcenter noch einmal wahllos Beratungstermine vereinbaren.