Im kleinen Stadion Gibraltars kann es richtig laut werden
GIBRALTAR. Das Victoria Stadium hat zwar nur für 5000 Zuschauer Platz, bietet dafür ein grosses Sportangebot – und ein absolutes Kuriosum.
Nein, geschont wird er sicher nicht, der Kunstrasen des Victoria Stadium. Alle Teams der höchsten Liga Gibraltars, und das sind seit dieser Saison immerhin 13, trainieren einmal pro Woche auf dem Fussballplatz. Ebenfalls kicken die Frauen im Nationalstadion, in dem heute die Nati ihr EMTicket lösen will. Dazu kommen Junioren – und tagsüber gar Schulklassen. «Keine ideale Situation», sagt Dylan Viagas, Präsident des Serienmeisters Lincoln Red Imps. Sein Verein trainiert deshalb zusätzlich in La Linea de la Concepción, der spanischen Grenzstadt.
Wer keine Lust auf das Gedränge im kleinen Fussballstadion hat, der hat in unmittelbarer Nähe ein Grossangebot an weiteren Sportmöglichkeiten, denn das Stadiönchen mit Platz für maximal 5000 Zuschauer ist nur ein Teil eines grossen Komplexes: Zwei Sporthallen, Tennisplätze, ein Landhockeystadion, eine Kletterwand, Squash-Hallen, Padel-Käfige und kleine Kunstrasenplätze für Kinderfussball bieten eine Fülle an Alternativen zum Fussball. «Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass ein Land mit 30000 Einwohnern solch einen riesigen Komplex anbietet», sagt Viagas.
Das grösste Kuriosum gehört aber nicht zur Anlage: Direkt hinter dem Fussballstadion befindet sich die Start- und Landebahn des Flughafens. Es kann vorkommen, dass während eines Trainings oder Spiels wenige Meter hinter den Fussballern ein Flugzeug abhebt. Es sind diese Momente, in denen es im meist spärlich besuchten Stadion so richtig laut wird.