40 Prozent fürchten sich vor mehr Überwachung
ZÜRICH. Eine ContactTracing-App registriert Begegnungen der Nutzer mit anderen Personen und speichert diese anonym. Das löst bei vielen Angst vor Überwachung aus.
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus ist in der Schweiz zurückgegangen. Eine Contact-Tracing-App soll eingesetzt werden, um Ansteckungsketten verfolgen zu können. App-Nutzer, die Kontakt zu einer infizierten Person gehabt haben, sollen so vor einer möglichen Ansteckung gewarnt werden (20 Minuten berichtete). Die App soll ab dem 11. Mai zur Verfügung stehen. Wie die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) mitteilte, beabsichtigen 68 Prozent der Schweizer, die App «auf jeden Fall oder wahrscheinlich zu installieren». Dies geht aus einer repräsentativen Befragung hervor, die die ZHAW School of Management and Law durchgeführt hat.
Nicht alle stehen der App bedenkenlos gegenüber: 40 Prozent befürchten eine stärkere Überwachung. Weiter haben etwa 30 Prozent Bedenken, dass ihr Smartphone wegen der App leichter gehackt werden könnte. «Es ist deshalb wichtig, bei der Einführung einer Contact-Tracing-App auf diese Sorgen einzugehen. So braucht es etwa Transparenz über die genaue Funktionsweise der App und über Massnahmen zur Wahrung des Datenschutzes», sagt Michael Widmer, Dozent am Zentrum für Sozialrecht der ZHAW. Der Wille, andere zu schützen, ist jedoch offenbar vorhanden: Gemäss der Studie würden neun von zehn Personen eine Corona-Infektion «auf jeden Fall oder wahrscheinlich» in der App erfassen.