Yorians Schwester: «Wir lebten im Niemandsland»
GERSAU. Seit September 2019 wurde Yorian aus Holland vermisst. Nun hat seine Familie traurige Gewissheit, dass er nicht mehr am Leben ist.
Yorian (30) wurde am 1. Juni im Gebiet Scharteggli auf Gersauer Boden bei Aufräumarbeiten tot aufgefunden, wie der «Bote der Urschweiz» berichtet.
«Das, wovor wir am meisten Angst hatten, ist eingetroffen», sagt Yorians Schwester Linda zu 20 Minuten. Wie schwer die Zeit nun auch sei, so ist die Familie trotzdem dankbar: «Die Suche hat endlich ein Ende. Jetzt können wir trauern», sagt Linda weiter. Die Polizei hatte eine Untersuchung eingeleitet, als Yorians Leiche gefunden wurde. Linda: «Sie haben einen DNA-Test gemacht. Als die Identität
meines Bruders bestätigt worden war, haben sie die niederländische Polizei, und diese wiederum uns informiert.»
Die Todesursache sei auf einen unglücklichen Sturz zurückzuführen. Yorians Leiche wurde nach Holland überführt. Dort fand ein Trauerumzug mit mehreren Hundert Menschen statt. Am Strassenrand des Dorfes, wo Yorian geboren wurde, stellten Leute Blumen hin und gedachten ihm mittels eines Feuerwerks. Auf diesem Weg wurden auch die sterblichen Überreste in einem Wagen vorbeigefahren. «Wir wollten ihn auf diese Art in sein Dorf zurückbringen.»
Wie die Familie diese fast zwei Jahre in völliger Ungewissheit überstanden hat, weiss Linda auch nicht. Sie sagt nur: «Wir konnten nicht leben und auch nicht trauern. Wir lebten im Niemandsland.»
Yorians Familie plant, seine Asche auf der Rigi zu verstreuen.»