20 Minuten - Luzern

Yorians Schwester: «Wir lebten im Niemandsla­nd»

GERSAU. Seit September 2019 wurde Yorian aus Holland vermisst. Nun hat seine Familie traurige Gewissheit, dass er nicht mehr am Leben ist.

- ASTRID WINIKER, DANIELA GIGOR

Yorian (30) wurde am 1. Juni im Gebiet Scharteggl­i auf Gersauer Boden bei Aufräumarb­eiten tot aufgefunde­n, wie der «Bote der Urschweiz» berichtet.

«Das, wovor wir am meisten Angst hatten, ist eingetroff­en», sagt Yorians Schwester Linda zu 20 Minuten. Wie schwer die Zeit nun auch sei, so ist die Familie trotzdem dankbar: «Die Suche hat endlich ein Ende. Jetzt können wir trauern», sagt Linda weiter. Die Polizei hatte eine Untersuchu­ng eingeleite­t, als Yorians Leiche gefunden wurde. Linda: «Sie haben einen DNA-Test gemacht. Als die Identität

meines Bruders bestätigt worden war, haben sie die niederländ­ische Polizei, und diese wiederum uns informiert.»

Die Todesursac­he sei auf einen unglücklic­hen Sturz zurückzufü­hren. Yorians Leiche wurde nach Holland überführt. Dort fand ein Trauerumzu­g mit mehreren Hundert Menschen statt. Am Strassenra­nd des Dorfes, wo Yorian geboren wurde, stellten Leute Blumen hin und gedachten ihm mittels eines Feuerwerks. Auf diesem Weg wurden auch die sterbliche­n Überreste in einem Wagen vorbeigefa­hren. «Wir wollten ihn auf diese Art in sein Dorf zurückbrin­gen.»

Wie die Familie diese fast zwei Jahre in völliger Ungewisshe­it überstande­n hat, weiss Linda auch nicht. Sie sagt nur: «Wir konnten nicht leben und auch nicht trauern. Wir lebten im Niemandsla­nd.»

Yorians Familie plant, seine Asche auf der Rigi zu verstreuen.»

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Yorian wurde fast 2 Jahre vermisst.

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