Zwei Italienerinnen erfrieren in den Alpen
ZERMATT. Drama in den Walliser Alpen: Zwei Frauen und ein Mann setzten einen Notruf ab. Für die beiden Frauen kam jede Hilfe zu spät.
Zwei Frauen sind in den Alpen an der italienisch-schweizerischen Grenze auf mehr als 4000 Metern Höhe erfroren. Ein Mann sei unterkühlt und mit Erfrierungen in der Nacht auf gestern in ein Spital in der Schweiz geflogen worden, teilten die Bergretter des italienischen Aostatals mit. Die drei waren auf der italienischen Seite des Massivs, unterhalb der 4215 Meter hohen Vincent-Pyramide in den Walliser Alpen, beim Aufstieg zum Balmenhorn wetterbedingt in Schwierigkeiten geraten und hatten einen Notruf abgesetzt, wie die «Tiroler Tageszeitung» berichtet. Teams des Bergrettungsdienstes im Aostatal starteten eine Suchaktion, die jedoch vom schlechten Wetter behindert wurde. Ein Helikopter der Air Zermatt entdeckte die
Gruppe zwar, konnte aber nicht landen. So machte sich eine Rettungskolonne zu Fuss von der Mantova-Hütte aus auf den Weg. Erst gegen 21 Uhr erreichten sie die Bergsteigerinnen – zu spät. Eine der beiden Frauen starb noch vor Ort, die andere später in der Mantova-Hütte. Ein Arzt hatte noch vergeblich versucht, sie wiederzubeleben.
Wie «La Reppublica» berichtet, handelt es sich bei den Todesopfern um die Piemonteserinnen Martina Svilpo (29) und Paola Viscardi (28) aus Ossola. Letztere soll an einem Gymnasium im Wallis als Biologielehrerin gearbeitet haben. Der 27-jährige Valerio Zolla wurde mit schweren Erfrierungen ins Spital gebracht. Zu «La Stampa» sagte der Überlebende gestern telefonisch an seinem Krankenbett: «Innert fünf Minuten drehte das Wetter und ein Sturm kam auf.» Sie hätten mehrere Stunden in der Höhe ausharren müssen, als die Retter sie erreichten. «Ich habe noch getan, was ich konnte, um den Frauen zu helfen», berichtet Zolla.