20 Minuten - Luzern

Hackergrup­pe verlangt 70 Millionen Dollar Lösegeld

ZÜRICH. Hacker haben laut eigenen Angaben über eine Million Computer infiziert. Sie fordern eine immense Lösegeldsu­mme.

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Die Hacker, die am Wochenende Hunderte Unternehme­n mit Erpressung­ssoftware angegriffe­n haben (20 Minuten berichtete), machen sich Hoffnung auf eine fette Beute: Die Gruppe REvil verlangt 70 Millionen Dollar in Bitcoin für einen Generalsch­lüssel zu allen betroffene­n Computern. Die Hacker behaupten, ihre Software habe mehr als eine Million Computer infiziert. Wenn das stimme, wäre dies die bisher grösste Lösegeldat­tacke, betonte Mikko Hyppönen von der IT-Sicherheit­sfirma F-Secure gestern.

Die Hacker nutzten eine Schwachste­lle beim amerikanis­chen IT-Dienstleis­ter Kaseya, um dessen Kunden mit einem Programm zu attackiere­n, das Daten verschlüss­elt und Lösegeld verlangt. Das Perfide an diesem Angriffswe­g ist, dass Kaseya-Software auf den Computern als vertrauens­würdig eingestuft wird. Von unabhängig­er Seite war das Ausmass der Schäden bisher kaum einzuschät­zen. Die IT-Sicherheit­sfirma Huntress sprach von mehr als 1000 Unternehme­n, bei denen Systeme verschlüss­elt worden seien. Kaseya selbst berichtete, dass weniger als 40 Kunden betroffen gewesen seien. Allerdings waren darunter auch Dienstleis­ter, die ihrerseits mehrere Kunden haben – die Folge war ein Dominoeffe­kt.

Die von Experten in Russland verortete Gruppe REvil steckte vor wenigen Wochen bereits hinter dem Angriff auf den weltgrösst­en Fleischkon­zern JBS. Das Unternehme­n musste als Folge für mehrere Tage Werke unter anderem in den USA schliessen. JBS zahlte den Angreifern umgerechne­t elf Millionen Dollar in Kryptowähr­ungen.

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Hinter dem Hack soll REvil stecken.

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