Es droht ein langer Zeckensommer
ZÜRICH. Zecken fühlen sich bei feuchter Witterung wohl. Sobald sich mehr Leute in der Natur aufhalten, beginnt die Hochsaison der Blutsauger. «Die aktive Zeitspanne der Zecken hat sich deutlich ausgeweitet», so Werner Tischhauser, Zeckenexperte an der ZHAW. «Wenn es feucht bleibt, kann diese Spitze der Aktivität im Juli sein, und wenn es so weitergeht, ist es möglich, dass sie sogar im August sein könnte.» Die Aktivität der Zecken nimmt erst ab, wenn es über drei Tage sonnig mit 30 Grad ist. Dann trocknen sie langsam aus und werden inaktiv. Da es aber nach keinem Sommerhoch aussieht, bleibt das Zeckenrisiko hoch.
Hierzulande übertragen Zecken Krankheiten wie FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Sie greift das zentrale Nervensystem an. Gegen die Krankheit empfiehlt Infektiologin Barbara Jakopp vom Kantonsspital Aarau eine Impfung. «Wir sind diesbezüglich ein Hochrisikogebiet. Es kann Jung und Alt treffen mit unterschiedlichen Verläufen», so Jakopp. Die Impfung ist gut verträglich. Auch wer sich kürzlich gegen das Coronavirus geimpft hat, kann sich gegen FSME impfen.