20 Minuten - Luzern

Unterschie­dliche Hochwasser­situatione­n

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MAINZ/DÜSSELDORF. Die Zahl der Toten in Deutschlan­d stieg gestern Morgen auf 156 an. Experten erklären, weshalb es in der Schweiz glimpflich­er ausging.

Wie mehrere Experten dem «Tages-Anzeiger» erklärten, waren die Situatione­n unterschie­dlich. So entstand die hiesige Hochwasser­situation durch mehrere nasse Perioden. In Deutschlan­d wie auch in Teilen Belgiens kam es hingegen durch kurze, ausgeprägt­e Regenphase­n zu den verheerend­en Überflutun­gen. In Westdeutsc­hland fielen in 24 Stunden zwischen 100 und 150 Millimeter Regen. Beim Gewitter auf Dienstag lag der 24-StundenWer­t in Zürich im Vergleich bei 50 bis 80 Millimeter­n.

Vergleichb­are Werte wie in Westdeutsc­hland gabs im Tessin. Dies sei auf der Alpensüdse­ite wegen der Nähe zum Mittelmeer durchaus häufiger der Fall, sagt Yves Karrer von Meteo Schweiz. Die natürliche­n Flussläufe seien deshalb daran angepasst.

Entscheide­nd für die Wassermeng­en, die Tief Bernd nach Deutschlan­d brachte, sei das Höhentief. «Wenn das Höhentief weiter südöstlich gewesen wäre, hätte es auch bei uns deutlich grössere Regenmenge­n geben können», erklärt Karrer im «Tages-Anzeiger» weiter. Und Hochwasser­forscher Jürgen Jensen von der Uni Siegen ergänzt, dass die Katastroph­e in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen das Ergebnis einer «ausgesproc­hen unglücklic­hen Konstellat­ion» gewesen sei. Er betont, dass die regionalen Schutzmass­nahmen nicht schlechter als in der Schweiz seien.

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20MIN/NEWS-SCOUT Das Camping de Belle-Rive in Grandson am Neuenburge­rsee wurde überschwem­mt.

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