Corona: Kater im Ferienparadies Mykonos
So hatten sich Lockdown-müde Touristen ihre Inselferien nicht vorgestellt: Auf Mykonos herrscht seit dem Wochenende eine nächtliche Ausgangssperre,
weil die Fallzahlen in die Höhe schnellen. Die meisten Lokale dürfen keine Musik mehr spielen. Und die Quarantäne-Unterkünfte sind bereits überfüllt. Nicht nur in Griechenland steigt die Sorge über eine neue Welle. Auch Frankreich hat gestern die Corona-Massnahmen deutlich verschärft.
MYKONOS-STADT. Auf der griechischen Insel Mykonos herrscht Katerstimmung. Am Samstag hat die Regierung für die folgenden sieben Tage eine nächtliche Ausgangssperre ausgerufen. Zwischen 1 und 6 Uhr darf man ausser in Ausnahmefällen nicht mehr auf die Strassen. Ausserdem dürfen die meisten Lokale keine Musik mehr spielen. Grund für die schnell eingeführte Massnahme sind die steigenden Corona-Infektionszahlen. Die Quarantäneunterkünfte seien bereits überfüllt, positiv getesteten Abreisewilligen droht die Übernachtung draussen. Dieses Schicksal fürchten auch Schweizer vor Ort, die mit dem «Blick» sprachen. Sie berichten, dass sich fast niemand an die Corona-Regeln halte. Ausserdem sei nur wenig Polizei zugegen. Zuletzt gab es auf Mykonos fast täglich Partys mit Hunderten Gästen, bei denen Menschen ohne Abstand und ohne Maske die ganze Nacht durchfeierten.
Frankreich verschärft ab heute die Auflagen auch für Touristen. In Sehenswürdigkeiten wie dem Eiffelturm sowie in Freizeitparks, Konzertsälen, Museen und Kinos mit mindestens 50 Besuchern wird ein Gesundheitspass Pflicht. Er gibt Aufschluss über eine Impfung, eine überstandene Infektion oder einen negativen Corona-Test. Touristen können eine vollständige Impfung etwa mit dem EU-weit gültigen Corona-Zertifikat auf dem Handy nachweisen. Ein negativer Corona-Test darf in der Regel höchstens 48 Stunden alt sein und kann auch in Papierform vorliegen. Bei Verstössen drohen Geldbussen von bis zu 1500 Euro.