Suchtprävention: Trendgetränk ist gefährlich
ZÜRICH. Das Sommerwetter lockt nach draussen, man trifft sich, unterhält sich, hat Spass – und trinkt etwas miteinander. Bei Jugendlichen gerade sehr hoch im Kurs: Hard Seltzer – es schmeckt wie Mineralwasser mit Fruchtgeschmack. Und es hat Alkohol drin, meistens rund fünf Prozent. Das ist in etwa gleich viel wie ein herkömmliches Bier. «Ich könnte das wie Wasser trinken, es ist recht gut. Aber den Alkohol habe ich nicht so wirklich geschmeckt», sagt Luzia Markevych zu 20 Minuten. Es sei recht erfrischend und der Geschmack gefalle ihr, so die 16-Jährige aus Bern weiter. Und die 16-jährige Brahmie Costales aus Bern ergänzt: «Man schmeckt den Alkohol schon ein bisschen heraus, muss ich sagen. Aber vom Geschmack her ist es besser als Bier.»
Laut Ayko Neil Kehl, CoFounder des Ostschweizer Hard-Seltzer-Start-ups Sparklys, erfreut sich das alkoholhaltige Sprudelwasser immer grösserer Beliebtheit. Er sehe bei Sparklys definitiv, dass die Zahlen am Steigen seien. «Es ist eine Alternative zu Bier, Cider und Wein. Leute, die nicht gern viel Bier im Ausgang trinken, haben etwas Neues zum Probieren», so der 24-Jährige. Hard Seltzer schmecke sehr dezent. «Es gibt fast keine Leute, die es wirklich eklig finden. Es ist mehr oder weniger ein Mineral mit Alkohol.» Dass das alkoholische Getränk wie Wasser schmeckt, ist für den Fachverband Sucht aber gefährlich. «Ich glaube, dass ist sehr problematisch», so Jonas Wenger. Es sei ganz klar das Ziel, dass man den Alkohol auch den Jungen schmackhaft mache und jetzt auch noch als kalorienarm verkaufe.