Unternehmen schreiben Jobs neu mit «a für alle» aus
ZÜRICH. Die Versicherung Swica und die IT-Firma Bedag benutzen in Stelleninseraten nur noch die Abkürzung a für alle.
Sachbearbeiter Versicherungstechnik (a) gesucht: So schreibt Swica neu ihre Stellen aus. Dabei verzichtet die Krankenkasse bewusst auf die übliche Abkürzung w/m am Schluss der Ausschreibung. «Das a steht für alle», sagte eine Pressesprecherin zu 20 Minuten.
Mit dem neuen Buchstaben wolle man ausdrücken, dass alle Menschen willkommen seien – wenn sie die Anforderungen für die Stelle erfüllen. Auf das d für divers oder tg für transgender hat Swica verzichtet, um ein Aneinanderreihen von Buchstaben zu vermeiden.
Das IT-Unternehmen Bedag setzt ebenfalls auf das a bei Stellenausschreibungen. «Vielfalt ist uns ganz wichtig. Ich bin mir sicher, dass ein guter Mix aus alten Hasen und jungen Wilden, aus Schweizerinnen und Schweizern sowie Ausländern, aus Männern und Frauen uns guttut», sagt Personalchefin Daniela Burkhard. Noch habe sie keine Rückmeldungen von Bewerberinnen oder Bewerbern erhalten. Innerhalb der Firma sei die neue Art der Stellenausschreibung aber sehr gut angekommen.
Personalexperte Jörg Buckmann ist von der neuen Form der Stellenausschreibung begeistert: «So fühlen sich wirklich alle Menschen, egal welchen Alters, welcher Herkunft oder welchen Geschlechts, angesprochen.» Abkürzungen wie d und tg würden nur Offenheit für alle Geschlechter signalisieren. Das sei zu kurz gegriffen.
«Das a für alle ist charmanter und unkomplizierter», so Buckmann. Er ist überzeugt, dass noch weitere Firmen ihre Jobs in Zukunft mit der neuen Abkürzung ausschreiben.
Beide Firmen setzen aber weiterhin auf die männliche Schreibweise. Laut Buckmann ist das kein Problem – mit dem a werde gekennzeichnet, dass das Unternehmen für alle Menschen offen sei.