Schweizergarde: SP ist gegen Mitfinanzierung neuer Kaserne
LUZERN. Die Kaserne der Schweizergarde in Rom soll neu gebaut werden. Der Kanton Luzern soll 400 000 Franken zahlen. Geht gar nicht, so die SP.
AltBundesrätin Doris Leuthard leitet das Patronatskomitee für den Neubau der Kaserne der päpstlichen Schweizergarde im Vatikan. Die angestrebte Zielsumme, die in In und Ausland gesammelt werden muss, beläuft sich je nach Quelle auf 50 bis 55 Millionen Franken. Präsident der Kasernenstiftung päpstliche Schweizergarde ist JeanPierre Roth, der ehemalige Präsident der Schweizerischen Nationalbank. Die Idee der Stiftung: Jeder Kanton soll sich mit einem Franken pro Einwohner am Neubau beteiligen.
Dies passt aber der SP des Kantons Luzern gar nicht, wie deren Präsident David Roth mitteilte: «Der Vatikan ist keineswegs hilfsbedürftig, sondern schuldenfrei und deshalb auch nicht auf die Unterstützung von Luzern angewiesen.»
Auf Anfrage sagte Roth: «Ich wüsste nicht, was unnötiger wäre als die Finanzierung einer staatlichen Aufgabe eines Staates, der selbst im Geld schwimmt.» Roth ärgert sich auch darüber, dass die Gelder laut seinen Informationen offenbar dem Lotteriefonds entnommen werden sollen.
«Das Geschäft liegt zuständigkeitshalber beim Justiz und Sicherheitsdepartement», teilte der Kanton Luzern auf Anfrage mit. Für eine allfällige Unterstützung des Projekts brauche es ein Dekret, das vom Kantonsrat beschlossen werden müsse. «Mehr können wir im Moment dazu nicht sagen», so Erwin RastSchulz vom Justiz und Sicherheitsdepartement.