20 Minuten - Luzern

Banker wollen jetzt mit Polo und Turnschuhe­n zur Arbeit

ZÜRICH. Nach Homeoffice im Anzug oder im Deuxpièces zurück ins Büro? Nein, finden viele Banker und fordern einen legeren Dresscode.

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«Meine Geschäftss­chuhe sind verstaubt, und einen Anzug habe ich seit dem Lockdown nicht mehr getragen», sagt Investment­banker D. L.*, der seit einigen Wochen wieder vor Ort in einer grossen Bank im Kanton Zürich arbeitet. Ins Büro gehe der 53-Jährige seither in Turnschuhe­n, Jeans und Hemd. Auch Kolleginne­n und Kollegen trügen neuerdings legere Kleidung. Vor der Pandemie seien Anzug und Lederschuh­e Tradition gewesen. L. würde es begrüssen, wenn sich die lockere Kleidung im Büro durchsetze­n würde. «Im Anzug zu arbeiten, ist einen Tick unbequemer.»

Auch Banker Elia* (27) sagt, dass sich die Mitarbeite­nden weniger an den Dresscode hielten. «Je nach Abteilung ist es nicht mehr so strikt mit Krawatte und Anzug, sondern eher Business Casual.» Zumindest Kragen und Hemd würden getragen. «Man schaut, dass man nicht gerade im lumpigen T-Shirt zur Arbeit kommt.»

Mit der Rückkehr in die Büros bröckelt der Firmendres­scode. Auch bei grossen Kantonalba­nken sind Diskussion­en über einen lockereren Dresscode im Gang, wie 20 Minuten weiss. Ein Bankenspre­cher, der nicht namentlich genannt werden will, sagt: «Durch die Erfahrunge­n mit dem Homeoffice sind wir daran, unsere Kleidervor­schriften zu überdenken.» Es gehe auch darum, als Firma für Junge attraktiv zu sein. Die Zürcher Kantonalba­nk (ZKB) brachte den Wandel bereits vor der Pandemie ins Rollen: An einem Pilotstand­ort in Stettbach bedienen die Mitarbeite­nden die Kundschaft in sportliche­leganter Bekleidung.

*Name der Redaktion bekannt

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20MIN/TADDEO CERLETTI Elia (27) gehört zu jenen Bankern, die sich einen legeren Dresscode wünschen.

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