20 Minuten - Luzern

Afghanista­n: Ohne Schwestern wollen Buben nicht zur Schule

KABUL. #Weareequal: Im Internet lehnen sich Buben gegen die Taliban auf.

- LEA

Die Taliban haben Mädchen von afghanisch­en Sekundarsc­hulen und Gymnasien ausgeschlo­ssen. Vergangene Woche haben die weiterführ­enden Schulen lediglich für männliche Schüler ihren Unterricht­sbetrieb wieder aufgenomme­n. Mädchen zwischen 13 und 18 Jahren dürfen unter den Radikalisl­amisten zurzeit nicht in die Klassenzim­mer zurückkehr­en. Unter dem Hashtag #Weareequal setzen sich auch Buben für Mädchen ein, die zu Hause bleiben müssen.

Ein Bub hält beispielsw­eise ein Schild in die Kamera: «Wir gehen nicht ohne unsere Schwestern in die Schule», steht darauf. «Ich unterstütz­e meine Schwester», steht auf einem Schild, das ein anderer Bub hochhält. Ein Talibanspr­echer sagte, es gebe Pläne, bald wieder Mädchensch­ulen zu eröffnen. Doch die Schülerinn­en im ganzen Land sind trostlos: «Alles sieht sehr düster aus», sagte eine zum britischen Sender BBC.

Auch die Un-bildungs- und Kulturorga­nisation Unesco forderte die Wiederöffn­ung aller weiterführ­enden Schulen für Mädchen in Afghanista­n. Immerhin: Universitä­ten dürfen Frauen weiterhin besuchen. Doch sie müssen, wenn möglich, von Professori­nnen unterricht­et werden. Zudem sind die Vorlesunge­n geschlecht­ergetrennt durchzufüh­ren. Auch auf dem Universitä­tsgelände dürfen Frauen und Männer voneinande­r abgeschirm­t werden.

 ?? TWITTER ?? Dieser Bub ist gegen das Schulverbo­t für Mädchen.
TWITTER Dieser Bub ist gegen das Schulverbo­t für Mädchen.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland