«Wir haben 10 Prozent der üblichen Mostobstmenge»
ROTHENBURG. Wegen mieser Mostobsternte sind die Mostereien schwach ausgelastet. Ein Rothenburger setzt auf Innovation.
«Wir haben nur etwa zehn Prozent der üblichen Menge eines Erntejahres», sagt Toni Schürch, Geschäftsführer der Schürch Getränke AG. Laut dem Rothenburger liegt die kleine Ernte auch am Wetter in diesem Jahr: «Im Frühling gab es zweimal Frost, der einen Teil der Ernte zerstört hat. Im Sommer kam dann auch noch der Hagel.» Zudem war das Jahr 2020 ein überdurchschnittlich gutes Erntejahr. Die Mostereien haben darum immer noch zu hohe Lagerbestände. Dadurch ist der Preis für das Mostobst tief. Einige Bäuerinnen und Bauern lesen ihre Äpfel wegen des tiefen Preises dieses Jahr gar nicht auf, wie die «Bauernzeitung» berichtet.
Zu einem Süssmost-engpass wird es nicht kommen. Laut Schürch reicht das Konzentrat in den Lagern der Mostereien: «Erst wenn es mehrere Jahre hintereinander Missernten gäbe, wäre es ein Problem.» Produkte wie der hauseigene Birnendicksaft stammen zudem meist aus der Vorjahresernte, da diese häufig noch gelagert werden. Süssmost sei bei seinen Kundinnen und Kunden aber allgemein weniger gefragt, so Schürch: «Der Trend geht in Richtung Schorlen. Zudem steigt auch die Nachfrage bei vergorenem Apfelsaft, vor allem bei alkoholfreiem Apfelwein.»
Der Rothenburger Getränkehändler versucht daher, der Kundschaft zu bieten, was im Trend liege. So entwickle er immer wieder neue Produkte, für die er Mostobst verwende. So etwa eine Barbecue-sauce, die statt Tomaten und Zucker vor allem Zwetschgen und Birnendicksaft enthält. Dadurch wolle er mehr Nachfrage für das Mostobst schaffen.