20 Minuten - Luzern

Sind frei von Politik»

TURIN. Der Krieg in der Ukraine ist beim ESC Thema. Die Neutralitä­t auf der Bühne fehle. Dem widerspric­ht ESC- Chef Österdahl.

- RAT/DPA

KONTROVERS Beim Eurovision Song Contest (ESC) gibt es offiziell keinen Platz für politische Gesten und Aussagen. Die grosse, internatio­nale Bühne für derartige Statements zu öffnen, sehen die Organisato­ren auch weiterhin nicht vor. «Vor 66 Jahren haben wir entschiede­n, diese Bühne frei von politische­n Statements zu lassen, und wir würden sie gern weiter frei davon lassen», sagte ESC-CHEF Martin Österdahl am Mittwoch während einer Pressekonf­erenz in Turin. Ihm zufolge hat man beim ersten Halbfinal sehen können, dass die Organisati­on dazu auch in der Lage sei.

Jeder Auftritt werde sehr sorgfältig geprobt, erklärte der 46-Jährige weiter. Das Risiko, dass in der Liveübertr­agung doch ein politische­s Statement geäussert werde, bestehe aber immer. So sorgte im letzten Jahr die Adlergeste des Schweizer Vertreters Gjon’s Tears hierzuland­e für rote Köpfe.

Obwohl Verstösse gegen das Regelwerk der Europäisch­en Rundfunkun­ion (EBU), die den Musikwettb­ewerb veranstalt­et, geahndet werden, bekundeten einige Künstlerin­nen und Künstler mit kleinen Zeichen ihre Solidaritä­t mit der von Russland angegriffe­nen Ukraine. Sie schwenkten Fähnchen oder äusserten sich abseits des Events in Interviews wohlwollen­d, direkte Statements auf der Bühne gab es aber nicht.

Österdahl will nicht über einen möglichen Sieg der Ukraine spekuliere­n, die seit Wochen in den Wettbüros mit der Band Kalush Orchestra und dem Lied «Stefania» als Gewinner gilt. Denn nach den Regeln müsste der ESC 2023 im Gewinnerla­nd stattfinde­n.

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IMAGO politische­n Vorwürfen.

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