Diese 4 Swing States entscheiden den Us-wahlkrimi
In den USA laufen die Midterms. Noch sind nicht alle Stimmen ausgezählt – ein erstes Update und erste Prognosen. Repräsentantenhaus: Die Demokraten werden mit grosser Wahrscheinlichkeit die Mehrheit verlieren. «Aber auch im Repräsentantenhaus wird der Verlust ziemlich sicher nicht ganz so gross sein, wie vor den Midterms angenommen wurde», sagt der Usa-experte und Politologe Jonathan Slapin von der Universität Zürich.
Senat: Vor allem bei der Verteilung der Senatssitze bleibt es spannend. Die Republikaner müssen in drei von vier Bundesstaaten gewinnen, um die Mehrheit zu bekommen. Den Demokraten reichen zwei dieser Staaten, da Vizepräsidentin Kamala Harris im Senat ebenfalls eine Stimme hat und so den Stichentscheid hat. «Der Wahlkrimi in den Swing States könnte sich noch über Tage hinziehen», sagt Slapin.
Georgia: Gerade in diesem Staat ist es sehr spannend. Der demokratische Senator Raphael Warnock will seinen Sitz gegen Herschel Walker verteidigen. Zwar hat Walker bereits einige Male im Wahlkampf gelogen, dennoch scheint ein Sieg nicht unmöglich. Slapin: «Ein Republikaner wählt einen republikanischen Kandidaten – egal, wie die Vorgeschichte ist.» Umgekehrt gelte das Gleiche. Über 95 Prozent der Stimmen sind in Georgia ausgezählt. Beide hatten weniger als 50 Prozent der Wählerstimmen. Darum könnte es am 6. Dezember zu einer Stichwahl kommen. Slapin: «Georgia könnte das Zünglein an der Waage sein, wenn es um die Mehrheit im Senat geht.» Arizona: Hier sind 66 Prozent der Stimmen gezählt. Der Demokrat und Senator Mark Kelly hatte gestern rund sieben Prozentpunkte Vorsprung auf den Kontrahenten Blake Masters. Nevada: 75 Prozent der Stimmen waren gezählt. Amtsinhaberin und Demokratin Catherine Cortez Masto lag mit zwei Prozentpunkten hinter dem Republikaner Adam Laxalt. Wisconsin: Zwischen dem republikanischen Amtsinhaber Ron Johnson und dem Herausforderer Mandela Barnes waren gestern 94 Prozent der Stimmen gezählt. Johnson lag im Rennen um den Senatssitz leicht vorne. Viele demokratische Wähler unter 25 Jahren: Es sticht heraus, dass die Generation Z bislang ihre Stimme mehrheitlich den Demokraten gegeben hat. «Das kommt daher, dass sich junge Menschen vor allem den sozialen und kulturellen Fragen stellen. Sie sind für Gleichstellung und die LGBTQ+-COMMUnity», sagt Slapin. «Auch das Abtreibungsverbot hat sicherlich eine Rolle gespielt.»