Asylheimkader hatte im Büro rechtsextreme Fotos hängen
ALTSTÄTTEN. Einem Kadermann im Asylzentrum Altstätten wird vorgeworfen, sich unter anderem erniedrigend gegenüber Asylsuchenden geäussert zu haben.
Ein ehemaliger Mitarbeiter des Bundesasylzentrums in Altstätten SG erhebt schwere Vorwürfe gegen einen Betreuungsleiter. Der Kadermann soll sich regelmässig abwertend und erniedrigend gegenüber Asylsuchenden äussern. Auch hängen an seinem Arbeitsplatz Bilder von Putin und Trump. Sein Büro schmücken zudem die Sprüche «Death to Zion» und «Nothing can stop what’s coming». Der Letztere wird unter anderem mit der rechtsextremen Verschwörungsbewegung Qanon in Verbindung gebracht.
Laut dem Staatssekretariat für Migration (SEM) ist der Mitarbeiter seit vielen Jahren in einer leitenden Funktion bei der Asylorganisation Zürich (AOZ) tätig, die im Bundesasylzentrum Altstätten für die Betreuung der Asylsuchenden zuständig ist. «Die AOZ missbilligt jede Art von Diskriminierung und politischer Provokation dieser Art und verurteilt die Bilder im Büro einer leitenden Betreuungsperson aufs Schärfste», sagt Sprecher Martin Roth. In der Zwischenzeit seien die Bilder entfernt worden. Mit dem Mitarbeiter habe man ein ernstes Gespräch geführt. «Er zeigt sich reuig und distanziert sich sowohl als Mitarbeiter als auch als Privatperson von den suggerierten Inhalten dieser Bilder und Texte», erklärt Roth weiter. Bezüglich der Abwertung und Erniedrigung gegenüber Geflüchteten seien jedoch keine Beschwerden bekannt. «Der Mitarbeiter hat sich gemäss unseren Informationen stets korrekt verhalten», sagt Roth. Man werde aber weitere Gespräche führen, zusätzliche Abklärungen treffen und dann über mögliche weitere Massnahmen entscheiden.
Im Bundesasylzentrum Altstätten werden bis zu 340 Bewohnerinnen und Bewohner betreut, darunter Männer, Frauen, Familien sowie unbegleitete Minderjährige. Die maximale Aufenthaltsdauer beträgt 140 Tage. Die Herkunftsregionen der Bewohnerinnen und Bewohner ändern sich laufend.