Body Positivity: Das sagt die Community
Ist Body Positivity ein heilsamer Trend oder eine versteckte Gefahr? Die 20-MinutenCommunity erzählt von ihren Erfahrungen mit der Bewegung. Kevin (33), aus Bern: «Für mich ist Body Positivity meistens ein Selbstschutz für Übergewichtige. Ich selbst fühlte mich mit 120 Kilo und null Sport wohl. Das dachte ich zumindest: Drei Jahre später mit 80 Kilo und fünfbis sechsmal die Woche Sport kann ich sagen, dass ich damals unglücklich war und ich nie mehr dorthin zurück möchte. Damals habe ich mir alles schöngeredet. Body Positivity ist wichtig und kann sicherlich den Menschen aufzeigen, dass man nicht ein Sixpack oder den klassischen, flachen Bauch haben muss. Aber wenn man nicht wahrhaben will, dass Übergewicht ungesund ist, ist das schon sehr problematisch.» Jessy (29), aus Pfäffikon SZ: «Ich habe selbst starkes Übergewicht und bereits eine Magenbypass-operation mit Teilerfolg hinter mir. Body Positivity hat mir geholfen, mich so zu akzeptieren, wie ich bin. Mein Gewicht kann ich nicht von heute auf morgen halbieren, meine Beine sehen nun mal aus wie Baumstämme. Nachdem ich jahrelang versucht habe, mein Übergewicht hinter Kleidern zu verstecken, habe ich heute den Mut, das anzuziehen, was ich möchte. Mir ist aber bewusst, dass mein Übergewicht krank macht und tödlich sein kann. Dem Arzt in der Zdf-debatte gebe ich in jedem Punkt recht. Body Positivity wird von einigen als Ausrede benutzt.» Manuela (31), aus Zürich: «Leider ist es mit Body Positivity wie bei vielem anderen: Eine gute Idee, die durch radikales Gedankengut unbrauchbar wird. Ich habe sehr viel Gewicht verloren und bin von 132 auf 71 Kilogramm runter. Nachdem ich meinen Erfolg auf Social Media geteilt hatte, wurde ich von Leuten aus der Body-positivity-Bewegung angegriffen – es sei ‹Body Shaming›, dass ich meinen Gewichtsverlust so feiere. Jeder soll sich in seiner Haut wohlfühlen dürfen. Jedoch muss man sich bewusst sein, wie sich der eigene Lebensstil auf den Körper auswirkt und welche Konsequenzen das hat.»