Bernerin geriet in Panik, als sie den Airtag entdeckte
BERN. Eine Frau entdeckte im Auto ein Apple-ortungsgerät. Es ist nicht der erste Tracking-fall in der Schweiz.
Eigentlich sind die Airtags von Apple als nützlicher Begleiter im Alltag gedacht: Die knopfgrossen Bluetooth-ortungsgeräte sollen dabei helfen, verlegte Gegenstände wie den Schlüsselbund oder das Portemonnaie rasch wiederzufinden. Dass die Gadgets auch für ganz andere Zwecke missbraucht werden, musste kürzlich die Bernerin N. A.* feststellen.
Über mehrere Wochen vernahm die 19-Jährige ein leises Piepsen in ihrem Auto. Zugleich erhielt sie auf ihrem iphone immer wieder die Benachrichtigung, dass sich ein Airtag in ihrer Nähe befinde. «Ich dachte zunächst, es handle sich um den Airtag am Halsband von Nachbars Katze, die mich oft besucht. Doch dann fiel mir auf, dass die Meldung auch angezeigt wurde, wenn ich bei der Arbeit war», sagt A. Am Dienstag vergangener Woche durchsuchte sie zusammen mit einer Freundin das Auto. Den «Peilsender» fanden sie unter dem Beifahrersitz, befestigt mit Klebeband. «Im ersten Moment hatte ich Panik. Vor allem habe ich keine Ahnung, wer diesen Airtag dort angebracht hat», sagt A. Weder die Eltern noch ein eifersüchtiger Ex-freund kämen infrage. A. machte nach eigenen Angaben diese Woche eine Meldung bei der Polizei.
In den USA gab es bereits et
liche Fälle von Airtag-stalking. Auch in der Schweiz sorgte kürzlich ein Fall für Aufsehen,
den 20 Minuten publik machte: Mittels Airtag verfolgte ein Mann seine Ex-freundin auf
Schritt und Tritt und wurde dafür auch gerichtlich verurteilt. Der Berner Kantonspolizei sind in der Vergangenheit zwar einige Fälle gemeldet worden, wie Sprecher Joël Regli schreibt. Ein Anstieg der betrügerischen Nutzung von Airtags sei aber nicht zu beobachten. Zugleich geht die Polizei davon aus, dass ein Teil der Fälle missbräuchlicher Verwendung gar nicht entdeckt und folglich auch nicht gemeldet wird.
Als Reaktion auf Hinweise zu Missbräuchen hatte Apple im letzten Februar angekündigt, die Sicherheitsvorkehrungen zu verschärfen. Unter anderem sollen Nutzerinnen und Nutzer früher über unbekannte Airtags in ihrer Nähe benachrichtigt werden und neuere iphone-modelle die unerwünschten Tracker präziser lokalisieren können.