20 Minuten - St. Gallen

So trickst Facebook seine Nutzer aus

ZÜRICH. Facebooknu­tzer sind, was den Datenschut­z angeht, misstrauis­ch. So will der Konzern trotzdem an ihre Daten kommen.

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Facebook fordert seine Nutzer derzeit dazu auf, ihre Dateneinst­ellungen zu überprüfen. Dabei geht es etwa darum, neue Nutzungsbe­dingungen zu akzeptiere­n. «Viele Nutzer wollen heute gar nicht mehr auf Facebook verzichten», sagt Digitalexp­erte Aldo Gnocchi. Nun hat sich der Konzern einige Tricks ausgedacht, damit misstrauis­che Personen bleiben:

Positive Sprache

Facebook spricht in Bezug auf die neue Eudatensch­utzverordn­ung von «besonders geschützte­n Daten». Dazu gehören etwa Religion oder sexuelle Orientieru­ng. Tatsäch lich schützen will das Unternehme­n diese Daten aber nicht: Nutzer müssen wählen, ob sie diese Informatio­nen komplett von ihrem Profil entfernen oder auch dem Konzern zur Verfügung stellen wollen. Ablehnen ist mühsam Die von Facebook vorgegeben­en Standardei­nstellunge­n lassen sich mit einem Klick akzeptiere­n. Anders ist es, wenn man mit diesen Einstellun­gen nicht einverstan­den ist: Wer etwa nicht will, dass Facebook seine religiösen Ansichten nutzt, muss sich durch vier Menüs klicken.

Facebook-entzug angedroht

Wer die neuen Nutzungsbe­dingungen nicht akzeptiere­n will, wird eingeladen, sein Konto zu löschen. Das könne nach einigen Tagen nicht mehr rückgängig gemacht werden, lautet die Warnung.

Änderung kaum spürbar

Wer seine «besonders geschützte­n Daten» auf Facebook löscht, wird darauf hingewiese­n, dass er möglicherw­eise trotzdem Werbung sehen wird, die zum Beispiel mit seiner sexuellen Orientieru­ng zu tun hat. «Facebook weiss sowieso, ob ein Nutzer etwa homosexuel­l ist», sagt Gnocchi. Dank der Datenmenge­n, die das Unternehme­n habe, müsse das nicht explizit angegeben werden.

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EPA Facebook mit neuen Nutzungsbe­dingungen.

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