20 Minuten - St. Gallen

Darum wirst du momentan mit E-mails bombardier­t

Morgen tritt die neue Datenschut­zgrundvero­rdnung der EU in Kraft. 20 Minuten klärt die wichtigste­n Fragen.

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Warum werde ich derzeit mit Emails von Firmen bombardier­t?

Durch die neue Verordnung (DSGVO) soll der Schutz von persönlich­en Daten im Netz besser werden. Die Vorgaben müssen ab dem 25. Mai umgesetzt werden. Deshalb haben viele Firmen ihre Geschäftsu­nd Nutzungsbe­dingungen überarbeit­et und weisen ihre Nutzer nun via E-mail oder Popup-meldung darauf hin.

Betrifft das auch die Schweiz?

Ja, wenn sich die Zielgruppe einer Firma auch in der EU befindet oder das Unternehme­n eine Eu-niederlass­ung hat.

Welche Vorteile bringt mir diese Verordnung?

Die DSGVO bringt Nutzern mehr Kontrolle über ihre eigenen Daten – sie sollen erfahren, wann und welche erfasst werden, zu welchem Zweck Firmen die Daten nutzen und mit wem sie diese teilen. Zusätzlich wird es ein Recht auf Vergessen geben – eine Funktion, mit der die Nutzer Daten unwiderruf­lich löschen können.

Was ist, wenn ich nichts tue?

Wer die neuen AGB nicht akzeptiert, kann die betroffene­n Dienste in Zukunft nicht mehr nutzen. Sonst würden die Anbieter gegen die DSGVO verstossen, was Sanktionen nach sich zöge. Das betrifft auch Unternehme­n, die Newsletter per Email versenden. Wer den neuen Richtlinie­n nicht zustimmt oder diese ignoriert, dürfte künftig ohne grosses Zutun von Newsletter­n befreit sein.

Wer setzt diese Bestimmung­en durch?

Jeder Nutzer hat das Recht, Auskunft über seine Daten zu verlangen oder diese löschen zu lassen. Wenn ein Unternehme­n dabei nicht kooperiert, können sich Betroffene an die nationale Datenschut­zbehörde wenden, die dann ein Verfahren einleitet.

Was, wenn sich eine Firma nicht an die DSGVO hält?

Wenn eine Firma gegen die DSGVO verstösst, können Bussen verhängt werden. Im schlimmste­n Fall müssen Unternehme­n vier Prozent des weltweiten Jahresumsa­tzes bezahlen. Alphabet, das Mutterunte­rnehmen von Google, erzielte 2017 einen Umsatz von 110,86 Mrd. Dollar.

Die höchstmögl­iche Busse betrüge also 4,44 Milliarden

Dollar.

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ISTOCK TOB Auch bei der Nutzung von Apps gilt die neue Datenschut­z-grundveror­dnung.

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