Us-strafzölle auf Stahl: So hart trifft es die Schweiz
WHISTLER. Die Us-zölle gegen die EU sind seit Freitag in Kraft. Auch am G-7-gipfel lenkte die USA nicht ein.
Wie beurteilten die G-7-staaten die Us-strafzölle gegen die EU, Kanada und Mexiko?
Die USA war am Treffen der G-7finanzminister völlig isoliert. Dass die Amerikaner seit Freitag Strafzölle von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumimporte erheben, sorgte für «Sorge und Enttäuschung». Der deutsche Finanzminister bezeichnete die Zölle als rechtswidrig. Die EU klagt nun bei der WTO und belegte ihrerseits Us-produkte wie Whiskey oder Harleys mit Zöllen.
Wen treffen die Us-zölle am härtesten?
Deutschland ist das Eu-mitglied, das mit einer Million Ton- nen pro Jahr die grössten Mengen an Stahl in die USA exportiert. «Auch die Schweiz ist stark im amerikanischen Markt», so Michael Hahn vom World Trade Institute an der Uni Bern. Es gebe sogar Spezialstähle für den amerikanischen Markt, die in Europa nur die Schweiz liefern könne. Könnte der Streit in einem Handelskrieg eskalieren? «Es ist zu befürchten, dass wir erst am Anfang einer Reihe weiterer Us-massnahmen stehen», heisst es bei den Forschern des Münchner Ifo-instituts. Laut Hahn hängt dies davon ab, wie die USA auf die Massnahmen der EU reagieren. «Wenn die Amerikaner damit nicht einverstanden sind und als Reaktion etwa Zölle auf Autos erhöhen, dann könnten wir auf einen richtigen Handelskrieg zusteuern.»
Ist mit Beruhigung zu rechnen?
«Leider gibt es momentan keinen Hinweis darauf, dass wir von einer längeren Irritation der Handelsbeziehungen verschont bleiben», sagt Hahn.
Was haben die USA davon?
Gar nichts, meint Experte Hahn. Verlierer sei die Industrie: «Us-stahl- und Aluminiumverbraucher wie die Luftfahrtindustrie müssen wegen der Zölle höhere Preise zahlen.»