150 000 Fans verfolgten die Formel E
ZÜRICH. Gegen 150 000 Besucher, strahlendes Wetter und 20 E-boliden: Die Formel-e-premiere war ein voller Erfolg.
ZÜRICH. Das erste Rundstreckenrennen in der Schweiz seit 1954 begeisterte auf der ganzen Linie. Bereits am Vormittag strömten bei sommerlichen Temperaturen sowohl Formel-e-begeisterte als auch Schaulustige in die Zürcher Innenstadt. Am Ende waren gegen 150000 Zuschauerinnen und Zuschauer beim Elektro-spektakel mit von der Partie – darunter auch viel Prominenz. Das Fazit von Formel-e-gründer Alejandro Agag: «Alles war fantastisch.»
Nachdem nach der Lemans-katastrophe 1955 (86 Tote) Rundstreckenrennen in der Schweiz verboten worden waren, fand gestern erstmals seit 1954 in der Schweiz wieder ein solches statt. Die Zürcher Formel-e-premiere begeisterte auf der ganzen Linie. Bereits am Morgen standen die Zuschauer an den Banden, um den Rennfahrern zuzuschauen, wie sie im Training durch die Innenstadt kurvten. «Es ist toll, dass es so viele Zuschauer hat. Das hatten wir noch nie», sagte Rennfahrer Jérôme d’ambrosio. Die Atmosphäre sei grossartig – unter anderem auch wegen des sommerlichen Wetters. Dieses führte dazu, dass sich bei Glace- und Getränkeständen lange Schlangen bildeten.
Durch den grossen Andrang beim Rennen hatten nicht alle Zuschauer freie Sicht auf die Boliden: «Ich konnte bisher nicht viel sehen, weil es so viele Leute hat und die Autos schnell vorbeibrausen», sagte etwa Benjamin Brunner, der aus Wil SG angereist war. Es sei aber interessant, die Elektrowagen in Aktion zu erleben, besonders wegen des Geräuschs bei der Beschleunigung. Auch die Autogramme der Fahrer waren begehrt. Vier Formel-e-begeisterte aus dem Thurgau geduldeten sich über eine Stunde, um eine Unterschrift ihres Idols zu ergattern. «Mein Favorit ist der Schweizer Sébastien Buemi», sagte Luca Opprecht. Er finde es toll, dass der Rennsport in der Schweiz wieder einen Platz habe.
Auf dem Rundkurs waren nicht nur Rennfahrer unterwegs. So wagte sich etwa auch der ehemalige Veloprofi Fabian Cancellara mit einem Elektrosmart auf die Strecke: «Es war ein spezielles Erlebnis, mit 120 km/h durch die abgesperrte Innenstadt zu fahren.»