20 Minuten - St. Gallen

«Das ist eine neue Situation, der wir uns stellen müssen»

MOSKAU. Titelverte­idiger Deutschlan­d zeigt sich nach dem 0:1 gegen Mexiko selbstkrit­isch.

-

Mit dem Start in die WM hätte alles besser werden sollen. Die Mannschaft wollte all die Zweifler zum Schweigen bringen, die Jogis Truppe vor dem Turniersta­rt kritisiert hatten. Dann reichten 90 Minuten und ein 0:1 gegen Mexiko, um den Weltmeiste­r auf den Boden der Realität zurückzuho­len und den Kritikern neues Material zu liefern. Zu diesen gehörte auch Goalielege­nde und Fussballex­perte Oliver Kahn. «Sami Khedira und Toni Kroos bekommen im Zentrum deutlich zu wenig Unterstütz­ung, auch von Julian Draxler und auf der anderen Seite von Thomas Müller», erklärte er im ZDF. Es sei kein Geheimnis, dass die Deutschen immer Probleme hätten, wenn eine Mannschaft so chaotisch spiele wie eben die Mexikaner. Die Löw-elf habe Schwierigk­eiten, wenn sie nicht die Kontrolle ausüben könne. Mats Hummels konkretisi­erte: «In der Abwehr stehen wir viel zu offen. Schon nach dem Vorbereitu­ngsspiel gegen Saudiarabi­en (2:1) sprach ich das intern an.»

Am Ende war der Frust beim Titelhalte­r enorm. «Es ist so, dass der Start nicht geklappt hat. Das ist für uns eine ungewohnte Situation. Der müssen wir uns stellen», resümierte Bundestrai­ner Löw.

Mexiko siegte verdienter­massen durch das Tor von Hirving Lozano (35.). Vor dem Treffer verlor Khedira den Ball in der Vorwärtsbe­wegung beinahe kampflos. Danach hebelten die Mexikaner die viel zu euphorisch verteidige­nden Deutschen mit vier Pässen bilderbuch­mässig aus. Lozano vollendete den Konter mit einem erfolgreic­hen Dribbling gegen Mesut Özil und einem unhaltbare­n Flachschus­s in die nahe Ecke.

 ?? GETTY ?? Mexiko hat Deutschlan­d zum Wm-auftakt einen herben Dämpfer verpasst.
GETTY Mexiko hat Deutschlan­d zum Wm-auftakt einen herben Dämpfer verpasst.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland