Fotograf schiesst Bild von schwarzem Reh
ST. GALLEN. Ein Bild mit Seltenheitswert: Der Ostschweizer Fotograf Thomas Egger schoss dank Glück Bilder eines seltenen schwarzen Rehs.
«Ich wusste, dass es in der Gegend Rehe und auch Rehkitze gibt, denn ich war dort schon oft zum Fotografieren unterwegs», erzählt Thomas Egger. Was er aber am vergangenen Dienstagabend im Appenzellerland vor seine Kamera bekam, war auch für den langjährigen Natur- und Tierfotografen sehr ungewöhnlich. «Plötzlich waren da zwei Rehkitze – ich glaube Geschwister – eines mit schwarzer Fellfarbe, das andere braun.» Er habe nicht gewusst, dass es schwarze Rehe gibt. «Ich werde das Tier auf jeden Fall wieder aufsuchen, um zu sehen, wie es grösser wird», sagt der 39-Jährige. Den genauen Lebensraum des schwarzen Rehkitzes will er nicht verraten – es gelte, das Tier zu schützen. Weder für weisse noch für schwarze Tiere gelten besondere Abschussregeln.
Meldungen zu weissen Rehen gab es in der Ostschweiz schon mehrfach, zu schwarzen Tieren jedoch nicht. Egger erkundigte sich dann beim Wildhüter: Beim schwarzen Rehkitz handle es sich nicht um eine eigene Art, sondern eine genetische Variation mit einer Pigmentstörung. Diese sei tatsächlich in hiesigen Gefilden äusserst selten.
Wie Dominik Thiel, Leiter des St. Galler Amts für Natur, Jagd und Fischerei, im «Tagblatt» angibt, ist die schwarze Fellfarbe wohl kein Nachteil. Da hätten es weisse Tiere schon schwieriger, weil sie auffälliger seien. Doch diese sind durch einen «Fluch» geschützt: Eine Legende besagt, dass wer ein weisses Wildtier erlegt, verflucht wird und innert eines Jahres stirbt.