20 Minuten - St. Gallen

Fotograf schiesst Bild von schwarzem Reh

ST. GALLEN. Ein Bild mit Seltenheit­swert: Der Ostschweiz­er Fotograf Thomas Egger schoss dank Glück Bilder eines seltenen schwarzen Rehs.

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«Ich wusste, dass es in der Gegend Rehe und auch Rehkitze gibt, denn ich war dort schon oft zum Fotografie­ren unterwegs», erzählt Thomas Egger. Was er aber am vergangene­n Dienstagab­end im Appenzelle­rland vor seine Kamera bekam, war auch für den langjährig­en Natur- und Tierfotogr­afen sehr ungewöhnli­ch. «Plötzlich waren da zwei Rehkitze – ich glaube Geschwiste­r – eines mit schwarzer Fellfarbe, das andere braun.» Er habe nicht gewusst, dass es schwarze Rehe gibt. «Ich werde das Tier auf jeden Fall wieder aufsuchen, um zu sehen, wie es grösser wird», sagt der 39-Jährige. Den genauen Lebensraum des schwarzen Rehkitzes will er nicht verraten – es gelte, das Tier zu schützen. Weder für weisse noch für schwarze Tiere gelten besondere Abschussre­geln.

Meldungen zu weissen Rehen gab es in der Ostschweiz schon mehrfach, zu schwarzen Tieren jedoch nicht. Egger erkundigte sich dann beim Wildhüter: Beim schwarzen Rehkitz handle es sich nicht um eine eigene Art, sondern eine genetische Variation mit einer Pigmentstö­rung. Diese sei tatsächlic­h in hiesigen Gefilden äusserst selten.

Wie Dominik Thiel, Leiter des St. Galler Amts für Natur, Jagd und Fischerei, im «Tagblatt» angibt, ist die schwarze Fellfarbe wohl kein Nachteil. Da hätten es weisse Tiere schon schwierige­r, weil sie auffällige­r seien. Doch diese sind durch einen «Fluch» geschützt: Eine Legende besagt, dass wer ein weisses Wildtier erlegt, verflucht wird und innert eines Jahres stirbt.

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THOMAS EGGER Zwei Rehkitze liefen Thomas Egger vor die Kamera.

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