Mit Plastikbändeli das Meer retten?
ZÜRICH. Die Firma 4Ocean verkauft Armbänder und finanziert damit weltweit Müllsammelaktionen am Strand und im Meer.
ZÜRICH. Schlagerstar Helene Fischer posiert mit dem Armbändeli von 4Ocean. Auch auf Social Media fallen die Posts der Us-firma auf: Für 20 Franken kann man die Bänder kaufen. Mit dem Erlös finanziert 4Ocean seine Mission und fischt Plastikmüll aus dem Meer – laut eigenen Angaben bisher 505 Tonnen. NGOS begrüssen zwar die Initiative, doch sie weisen darauf hin, dass für die Spender nicht transparent sei, wie das Geld genau verwendet werde.
«Man sieht eine hässliche Landschaft, immer ist der Mensch schuld», schreibt Helene Fischer auf Facebook. Dazu hat die Schlagerkönigin ein Foto ihrer Crew gepostet. Alle tragen das gleiche Armband des Unternehmens 4Ocean. Es ist für rund 20 Franken erhältlich und wird aus recyceltem Plastik in Bali hergestellt. Laut Unternehmensangaben werden pro verkauftes Armband rund 450 Gramm Plastikmüll aus dem Meer gefischt. In 27 Ländern habe man mit freiwilligen Helfern bereits Strände und Küsten gereinigt. In eineinhalb Jahren seien so über 505 000 Kilogramm Abfall gesammelt worden.
Für Silvan Wild von der NGO Sea Shepherd Schweiz ist es angesichts der «Plastikflut» dringend nötig, zu handeln. Dabei könnten profitorientierte Firmen einen Beitrag leisten. «Als Spender sollte man aber seinen gesunden Menschenverstand walten lassen und das Angebot kritisch hinterfragen.» Wichtig sei, gleichzeitig auch beim eigenen Konsum anzusetzen: «Jeder kann unnötige Verpackungen boykottieren oder beim Spaziergang selbst Abfall einsammeln.»
Martina Ziegerer von der Stiftung Zewo, die Gütesiegel an Non-profit-organisationen verteilt, sagt: «Wer Spenden sammelt, sollte die Verwendung der Gelder transparent machen.» Ansonsten habe der Spender keine Möglichkeit, seine Investition zu beurteilen.