Felsbrocken stürzt auf Schiene – Jungfraubahn ausgefallen
INTERLAKEN. An Sommertagen zählt man auf dem Jungfraujoch bis zu 5000 Gipfelstürmer. Wegen eines Steinschlags war es gestern jedoch menschenleer.
Trotz strahlenden Wetters war gestern auf dem Jungfraujoch bis in den späten Nachmittag kein einziger Tourist anzutreffen. Der Grund: Bis dahin war der Bahnbetrieb lahmgelegt. Der erste Zug, der das Personal auf den Berg hätte transportieren sollen, war entgleist, und zwar wegen eines 70 Kilogramm schweren Felsbrockens, der in der Nacht auf die Schiene gestürzt war. «Der Zug machte gerade noch eine Vollbremsung», teilt ein Leser-reporter mit. Doch die vorderste Achse war bereits aus den Schienen gesprungen. Durch den Vorfall wurde auch eine Fahrleitung beschädigt.
Ärgerlich für den Berner Oberländer Tourismusbetrieb: Wegen des Felsbrockens entging der Bahn der Verkauf unzähliger Tickets. «Dass wir an einem solch traumhaften Tag nicht fahren können, ist natürlich bitter für uns», sagte Patrizia Bickel von der Jungfraubahn.
Erst gegen Abend konnten die ersten Gäste auf den Gipfel transportiert werden. Wem dies zu spät war, dem wurde eine Alternative angeboten. So schickten die Jungfraubahnen ihre Kunden etwa zum Wandern nach Grindelwald oder auf eine Mountain-cart-fahrt auf der First. Ein Geologe untersuchte am Unfallort den Fels und gab schliesslich Entwarnung. Heute kann der Betrieb also wieder normal aufgenommen werden. und hat einen herrlichen Ausblick auf das Alpenpanorama. Was gibt es Besseres, als vor so einer Kulisse den neuen Tag zu begrüssen?