Jérémy Desplanches
Der 23-jährige Genfer gehört über 200 m Lagen zu den Anwärtern auf Em-gold
Schritt für Schritt hat er sich in den letzten Jahren der Weltspitze angenähert. An seiner ersten WM, 2015 in Kasan, klassierte er sich auf seiner Paradestrecke 200 m Lagen auf dem 12. Rang. 2016 schaffte es der Genfer in Rio de Janeiro auch an seinen ersten Olympischen Spielen in die Halbfinals. Wiederum ein Jahr später in Budapest stiess er souverän in den Wm-final vor, in dem er Achter wurde. Eine Em-medaille in Glasgow müsse für Desplanches das Ziel sein, sagte Swissswimming-leistungssportchef Markus Buck danach.
In Schottland scheint die Zeit reif für den 23-Jährigen. Unter den 32 für die kürzere Lagen-distanz gemeldeten Schwimmern ist er hinter dem Deutschen Philip Heintz der zweitschnellste. Desplanches hat sich in den vergangenen Monaten in allen Disziplinen nochmals verbessert. «Nun geht es darum, diese Teile zusammenzufügen», sagt er. Ende Mai schwamm er in Saint-raphaël (Frankreich) aus dem Training heraus, also ohne spezifische Wettkampfvorbereitung, eine Zeit ganz nahe an seinem Schweizer Rekord von Budapest.
Hatte er sich vor Jahresfrist in Ungarn im Wm-halbfinal total verausgabt, plant Desplanches in Glasgow taktischer vorzugehen. «Damals wollte ich die Finalteilnahme und verfügte danach nicht mehr über viel Energiereserven. Nun will ich ganz klar eine Medaille», sagt er. Die letzten Schweizer auf einem Em-podest waren Flori Lang (Silber über 50 m Rücken) und Flavia Rigamonti (Gold über 1500 m Crawl) – das war im Mai 2008.