20 Minuten - St. Gallen

Dortmund in der Schweiz: Noch fast keine «echte Liebe»

BAD RAGAZ. Ein genervter Mario Götze und vergeblich­es Warten auf Autogramme: Das erste öffentlich­e Bvb-training war kein grosses Fest.

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Immerhin kurz fühlten sich die Fans ihren Idolen nahe, als Lucien Favres Assistenzt­rainer den Spielern angesäuert zurief: «Scharfe Pässe, sonst machen wir das noch eine halbe Stunde.» Glucksen auf den Rängen. Diese Drohung hat schon manch ein Hobbyfussb­aller gehört. Das wars dann aber auch schon mit der Nähe zwischen Publikum und den Dortmundst­ars. Keine Begrüssung, keine Verabschie­dung, kaum Fangesänge, lediglich verhaltene­r Applaus, wenn einer der Stars vorbeispaz­ierte. Dieser blieb jeweils unbeantwor­tet. Weder Raphaël Guerreiro noch Julian Weigl würdigten den Anhang eines Blickes.

Von der «echten Liebe», die der Bundesligi­st mit dem Slogan propagiert, war wenig zu spüren. Sinnbildli­ch dafür war Mario Götze: Spätestens nachdem er einen missglückt­en Pass von Teamkolleg­e Nuri Sahin aus nächster Nähe an die Nase bekommen hatte, hatte er keine Lust mehr auf das Training. Nach knapp einer Stunde war er dann auch einer der Ersten, die den Platz verliessen – mit genervtem Kopfschütt­eln. Passend dazu hofften die vielen Kinder nach der Einheit vergeblich auf Autogramme. Einzig Manuel Akanji nahm sich kurz Zeit, posierte für Selfies und signierte Shirts. Bei mittlerwei­le strömendem Regen verliessen die Dortmunder den Sportplatz Ri-au so, wie sie gekommen waren: per Velo, wort- und grusslos. Zeit, Liebe zu entfachen, bleibt noch genug. Der BVB, der seit 2012 jeweils im Sommer nach Bad Ragaz kommt, weilt noch bis am 8. August in der Ostschweiz.

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KEYSTONE Selfie-time! Bvb-verteidige­r Manuel Akanji nimmt sich Zeit für die Dortmund-fans.

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