Achtjähriges Mädchen überlebt tödliche «Lawine aus Wasser»
ROM. In einem Nationalpark in Italien wurden mehrere Personen von einem plötzlich anschwellenden Wildbach mitgerissen. Überlebende berichten von «wahren Lawinen».
Bei einer Sturzflut im italienischen Kalabrien sind mindestens zehn Wanderer ums Leben gekommen. Zunächst war die Rede von elf – laut dem Zivilschutz wegen einer Überschneidung von Informationen. Die Opfer seien bis zu fünf Kilometer fortgespült worden, berichten italienische Medien. Am Montag waren rund 30 Menschen in der Gegend unterwegs, als der Wildbach Raganello im Nationalpark Pollino plötzlich anschwoll. Drei zunächst vermisste Männer seien gestern wohlbehalten aufgefunden worden, teilte der Zivilschutz weiter mit.
Ein niederländischer Wanderer berichtete italienischen Medien von «einer wahren Lawine aus Wasser», die unerwartet über die Gruppe hereingebrochen sei. «Wir hatten keine Zeit, irgendetwas zu tun.» Und eine Italienerin erzählt: «Ich habe es geschafft, mich an einem Baum festzuhalten, aber sah Körper, die es mit wahnsinniger Gewalt fortspülte.» Laut der Präfektur von Cosenza wurden insgesamt 26 Menschen gerettet, darunter zwei Kinder, von denen eine Achtjährige wegen Unterkühlung mit dem Helikopter ins Spital gebracht wurde. Kindern unter zehn Jahren ist der Zutritt zum Canyon eigentlich untersagt, so der «Corriere della Sera».
Es gebe zu «99,9 Prozent» keine Vermissten mehr, man führe die Suche aber dennoch weiter, sagte Italiens Umweltminister. Der Überschwemmung war stundenlanger Starkregen vorausgegangen. Der Raganello ist auf der Strecke erfahrenen Wanderern vorbehalten.