Die Doppeladler-sünder sagen sorry
FREIENBACH. Stephan Lichtsteiner, Granit Xhaka und Xherdan Shaqiri entschuldigten sich für die Doppeladler-geste.
FREIENBACH. Die Schweizer Nati überraschte gestern an einer Medienkonferenz in Freienbach: Statt nur des Trainers Vladimir Petkovic trat das gesamte Team vor die Medien, man wolle transparent sein, hiess es. Konkret entschuldigten sich Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka und Stephan Lichtsteiner für ihren Doppeladler-jubel gegen Serbien an der WM. Xhaka: «Wir haben das besprochen und gesagt, dass das in Zukunft nicht mehr passieren wird.»
Auf dem Programm stand eine Medienkonferenz mit Vladimir Petkovic. Doch neben dem Nati-trainer erschien gestern unerwartet das ganze Kader inklusive Staff. «Wir wollen transparent sein», sagte der Nati-delegierte Claudio Sulser.
Erstmals nach der WM entschuldigten sich die Spieler für die Doppeladler-geste öffentlich. Granit Xhaka: «Das wird in Zukunft nicht mehr passieren.» Ähnlich tönte es bei Xherdan Shaqiri: «Klar entschuldige ich mich, falls sich Leute angegriffen gefühlt haben.»
Auch Nati-captain Stephan Lichtsteiner äusserte sich: «Wir wussten nicht, was für Wellen wir auslösen, und dafür wollen wir uns auch entschuldigen. Wir wollten niemandem auf die Füsse treten.»
Die Rede war von Respekt, von Stolz und Identifikation. Und auch von verletzten Gefühlen. Man spürte, dass gewisse Kritik, die nichts mit den sportlichen Leistungen zu tun hat, den Spielern Mühe bereitet. «Was müssen wir denn alles machen, um akzeptiert zu werden? Wir haben immer alles gegeben für die Schweiz», sagte Bvb-verteidiger Manuel Akanji, dessen Vater Nigerianer ist.
«Wir wollten ein Zeichen setzen», sagt Captain Lichtsteiner. Die Mannschaft sei ihm extrem wichtig und auch, dass die Spieler verstanden würden.
Der Anfang ist gemacht, oder? «Ich wäre ja blöd, wenn ich das noch einmal machen würde», sagt Xhaka, und gibt damit zu verstehen, dass er verstanden hat. Wie auch die Nati. Mit einer bemerkenswerten Aktion, die Lob verdient.