«Mein Mann schlägt sicher nicht auf unsere Tiere ein»
HERRENHOF. Nach der Publikation eines Videos, das Tierquälereien zeigen soll, steht ein Schafhalter am Pranger. Nun wehrt sich das kritisierte Paar.
«Die ganze Sache setzt uns sehr zu», so Gabriela Z.* gestern zu 20 Minuten. Die 39-Jährige besitzt mit ihrem Ehemann A. den Schafmastbetrieb in Herrenhof TG, der durch ein Video von Tierschützern in Verruf geraten ist (20 Minuten berichtete). Ihrem Mann gehe es so schlecht, dass er sich in ärztliche Behandlung habe begeben müssen, so Gabriela Z. weiter. Sie hoffe, dass er bald wieder arbeiten könne.
Gabriela Z. wehrt sich entschieden gegen die Vorwürfe: «Im Video sieht man nicht in den Stall, man sieht nicht, wo- hin mein Mann schlägt oder tritt.» Ihr Mann habe an jenem Tag mehrere Tiere in eine separate Bucht treiben müssen, um sie wägen zu können. Mit einer Stange und einem Seil habe er auf ein Rohr über dem Trog geschlagen: «Das macht ein unangenehmes Geräusch, sodass die Tiere vom Trog weggehen.» Ganz sicher habe er nicht auf die Tiere selbst eingeschlagen. Auch die Situation, in der ihr Mann ein Lamm an den Hinterbeinen packt und wegzerrt, sei nicht klar, so Gabriela Z.: «Es sieht tatsächlich nicht schön aus, doch man sieht nicht, warum er das tut – und was mit dem Tier geschieht.»
Ein Experte von 20 Minuten analysierte zudem das Video und glaubt, dass es absichtlich beschleunigt wurde, um Z.s Bewegungen gewalttätiger erscheinen zu lassen. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) bezeichnet die Manipulationsvor- würfe als hinterhältige Lügen.
Als treibende Kraft hinter der Kampagne vermuten die Tierhalter ein benachbartes Ehepaar. Diese Leute hätten früher schon Einsprache gegen einen Stall gemacht sowie eine Anzeige wegen Gestanks eingereicht, während sie in den Ferien gewesen seien. Nun sei es wieder nach demselben Muster gelaufen. Sie fürchte sich nicht vor einer Strafuntersuchung.
*Name der Redaktion bekannt