Die Young Boys machen Bern gerade sehr glücklich
BERN. Das Yb-fieber grassiert in Bern weiter. Der erste Meistertitel nach 32 Jahren hat die Bundesstadt mit seinem Lieblingsverein versöhnt.
Es heisst, man lerne seinen Herzensclub erst in schwierigen Zeiten zu schätzen. So gesehen haben die Ybfans jahrzehntelang Zeit gehabt, sich auf die Erfolge vorzubereiten, die die Young Boys 2018 feiern. Meister sind sie geworden, zum ersten Mal seit 1986, sie dominieren die Liga auch in der neuen Saison, erstmals nehmen sie an der Champions League teil. «Man spürt in der Stadt und an unseren Spielen, wie dankbar und glücklich die Menschen sind, dass YB endlich wieder einen Titel gewonnen hat», sagt Steve von Bergen. Der Captain verkörpert diese Zufriedenheit, er wirkt gelassener als früher, ohne den Ehrgeiz verloren zu haben. «Nun geht es für uns darum, die starken Leistungen zu bestätigen.»
In der Stadt Bern waren die Young Boys immer schon grös ser als der SCB, der viele Anhänger im Umland rekrutiert. Doch auch YB ist weit über die Stadtgrenzen hinaus beliebt, man sieht auf Schulhausplätzen immer mehr Kinder mit gelbschwarzen Leibchen. Die Zuschauerzahlen im Stade de Suisse sind signifikant gestiegen, der Verein hat bald 18 000 Dauerkarten verkauft, das sind fast 7000 mehr als Anfang Jahr. Die Tickets für die Champions League waren innerhalb weniger Minuten verkauft, das ist beinahe wie bei den Rolling Stones. YB macht Bern gerade sehr glücklich. «Solche Emotionen würden wir wohl erst in 32 Jahren wieder erleben», sagt Goalie Marco Wölfli, einer der Helden. Derzeit sieht es aber nicht danach aus, als ob YB erneut so lange auf eine Meisterschaft warten müsste.