2015 verliess er die Polizei – wegen psychischer Probleme?
SENT. In Sent GR verletzte am Montag ein 60-jähriger ehemaliger Kantonspolizist seine Ehefrau schwer. Einen Tag danach kommen weitere Details zutage.
Im gemeinsamen Haus kam es zu einem Streit zwischen dem Mann und seiner 45-jährigen Ehefrau. In der Folge verletzte er sie mit einem Messer derart schwer, dass sie lebensgefähr- liche Verletzungen davontrug. Blutend rettete sie sich auf die Strasse. Kurz darauf kam es im Haus zu einem Brand. Gegen 14 Uhr konnte der Mann schliesslich verhaftet werden.
«Im Dorf kennen alle einander. Als ich die beiden das letzte Mal sah, schienen sie glücklich zusammen», erzählt eine Anwohnerin im kleinen Dorf mit knapp 1000 Einwohnern. Dieser Schein trog offenbar. Ein weiterer Anwohner erzählt, er wisse von Nachbarn, dass der Streit am Montag kein Einzelfall war: «Die beiden hatten ständig Streit, auch, weil er ja den ganzen Tag zu Hause war.»
Der 60-Jährige ist ehemaliger Mitarbeiter der Kapo Graubünden. Bis Ende 2015 arbeitete er dort, dann ging er. Offenbar begannen da seine psychischen Probleme. Ebenfalls vor drei Jahren trat er auch aus dem Schützenverein aus. «Er war einer der Besten, bis er vor knapp drei Jahren wegen seiner Psyche aufhören musste», sagt ein Vereinsmitglied. Welche und wie viele Waffen im Haus gelagert waren, ist noch unklar. «Das Haus ist derzeit einsturzgefährdet. Erst müssen Statiker die Lage prüfen, bevor Ermittler in das Haus gehen», sagt Kapo-sprecher Roman Rüegg.
Die Frau ist laut dem «Blick» in der Zwischenzeit ausser Lebensgefahr.