Amokfahrer von Bottrop wollte Ausländer töten
BOTTROP. Ein Deutscher hat versucht, mehrere Personen zu überfahren. Er soll aus Fremdenhass gehandelt haben.
Nach den Autoattacken im Ruhrgebiet sitzt ein 50jähriger Deutscher aus Essen in Untersuchungshaft. Der Mann war in der Silvesternacht mit seinem Auto in Bottrop und Essen in Menschenansammlungen gefahren. Dabei verletzte er insgesamt acht Menschen. Eine 46jährige Frau aus Syrien erlitt schwere Verletzungen.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Mann aus Hass auf Ausländer gehandelt hat. Er habe das Auto bewusst in Menschengruppen gesteuert, die überwiegend aus Ausländern bestanden hätten. Unter den Verletzten sind Syrer und Afghanen, wie der «Stern» berichtet. In seiner ersten Vernehmung soll er gesagt haben, die vielen Ausländer seien ein Problem für Deutschland, das er lösen wolle.
Die Ermittlungen haben zunächst keine Hinweise auf Kontakte des Tatverdächtigen zur rechtsextremen Szene ergeben. Bisher habe die Polizei «keinen Ansatzpunkt gefunden, dass sich dieser Mann in irgendwel chen rechtsradikalen Kreisen bewegt», sagte NordrheinWestfalens Innenminister Herbert Reul gestern im Radiosender WDR 5.
Laut Ermittlern hat der Ver haftete eine schizophrene Erkrankung. Wie der «Spiegel» berichtet, ist er in der Vergangenheit mindestens einmal in eine geschlossene Einrichtung eingewiesen worden.
Für die Grüne Irene Mihalic ist es nun wichtig, «dass man sich nicht zu voreilig auf die These eines psychisch kranken Einzeltäters festlegt, der kontextlos gehandelt hat».