20 Minuten - St. Gallen

Kontrovers

Roger Köppel will in den Ständerat

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KONTROVERS Roger Köppel zog vor drei Jahren mit einem Glanzresul­tat in den Nationalra­t ein. Jetzt strebt er einen Sitz in der kleinen Kammer an: Wie er gestern bekannt gab, will er bei den Wahlen im Herbst Ständerat für den Kanton Zürich werden. Damit fordert er Daniel Jositsch (SP) und Ruedi Noser (FDP) heraus. Die beiden bezeichnet­e er als «Eu-anbindungs­sympathisa­nten». Noser befürworte das Rahmenabko­mmen mit der EU, und Jositsch hege Sympathien für einen Eu-beitritt, so Köppel. Sich selbst portierte er als Gegengewic­ht zu diesem «Meinungska­rtell». Über seine Kandidatur entscheide­t die Zürcher SVP am 19. März.

Eine klare Prognose wagt Politologe Mark Balsiger: «Sie ist chancenlos.» Erstens müsse er zwei Bisherige verdrängen, die bislang gute

Arbeit geleistet hätten.

Köppel, der Provokateu­r, sei zudem über die Svp-basis hinaus nicht wählbar. Zweitens glaubt Balsiger nicht, dass die «durchschau­bare Anti-eu-rhetorik» bei den Wählern verfängt, zumal die Kritik inhaltlich nicht zutreffe. «Jositsch und Noser sind für den bilaterale­n Weg, was natürlich eine völlig andere Position ist als der Eu-beitritt.» Zudem gelte: «Bei Majorzwahl­en wie für den Ständerat sind moderate Persönlich­keiten gefragt, während im Nationalra­t ‹scharfe Hunde› grössere Chancen haben.» Mit der Kandidatur riskiere Köppel eine schmerzlic­he

Niederlage.

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KEYSTONE Roger Köppel will für den Kanton Zürich in den Ständerat.

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