Kontrovers
Der Bundesrat erlaubt Tests mit Cannabis
Der Bundesrat gab gestern grünes Licht für Cannabis-pilotversuche (siehe unten). Doch woher beziehen Kiffer eigentlich heute ihr Gras? Schliesslich rauchen laut Suchtmonitoring Schweiz 3 Prozent regelmässig Joints, und jeder Dritte über 15 hat schon mal Cannabis probiert. Ein Leser erzählt von einem Velo-gras-kurier, der in Zürich seine Runden dreht. Das Prinzip ist simpel: Man rufe den Kurier an und vereinbare einen Treffpunkt mit ihm. Der Kurier bringe seinen mit CannabisProdukten gefüllten Rucksack mit, aus dem man sich etwas aussuchen könne.
Die Mehrheit der befragten Kiffer verzichtet aber darauf, sich Gras bei Unbekannten zu besorgen. Es sei schwierig, an qualitativ gutes Cannabis zu gelangen, wenn man keinen Kontakt zu jemandem pflege, der selbst Gras anbaue. Deshalb beziehen die meisten Leser ihr Gras aus dem Bekanntenkreis.
Schlechtes Gras hingegen sei leicht aufzutreiben, so eine Konsumentin: «Wenn du irgendwas Gruusiges rauchen willst, reicht es, an einen einschlägigen Ort zu gehen und jemanden anzusprechen.» Viele bauen ihr Gras selbst an. «Dann weiss ich wenigstens, was ich rauche und dass die Qualität stimmt», so eine Kifferin. Pflanze man Hanf zu Hause an, könne man auf einen biologischen Anbau achten. «Ich will mir gar nicht vorstellen, welche Pestizide ich bei Cannabis aus holländischen Riesenplantagen mitrauchen würde.» Laut Schätzungen werden bis zu 75 Prozent des hier konsumierten Cannabis auch im Inland angebaut, so die NZZ.