20 Minuten - St. Gallen

Federer tadelt italienisc­he Organisato­ren

ROM. Weil Roger Federer sich spontan entschied, in Rom anzutreten, wurden die Ticketprei­se erhöht.

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ROM. Roger Federer entschied sich nach seiner Viertelfin­alNiederla­ge in Madrid spontan, am Sandplatzt­urnier von Rom teilzunehm­en. Die Organisato­ren witterten mit der Zusage des Superstars mehr Gewinn, sie verdoppelt­en sogleich die Preise der noch nicht verkauften Tickets. Das stösst dem

«Sie stellten es so dar, als ob sie jene Fans belohnen wollten, die ihre Tickets vorher gekauft hatten, was irgendwie seltsam ist.» Roger Federer (37)

Schweizer sauer auf, er findet diese Aktion «enttäusche­nd». Der 37Jährige will sich die Freude am Turniersta­rt deshalb aber nicht nehmen lassen. In der Schweiz sei es momentan zu kalt zum Trainieren und: Matches zu spielen, sei sowieso viel aufregende­r.

Die Organisato­ren des Römer Tennisturn­iers gaben sogar noch vor, mit ihrer Preispolit­ik eine erzieheris­che Funktion anzustrebe­n. «Damit belohnen wir die Fans, die ihre Tickets schon gekauft haben, bevor Federers Teilnahme feststand», begründete Angelo Binaghi, Präsident des italienisc­hen Verbandes. Viele Fans interpreti­erten den Schritt aber anders – als scheinheil­igen Opportunis­mus und Geldgier. «Ich habe ein Ticket für Dienstag, wäre wegen Federer auch am Mittwoch gegangen, kann es mir nun aber nicht mehr leisten», schrieb beispielsw­eise einer auf Twitter.

Der Schweizer bekam von der Massnahme des Veranstalt­ers wie auch vom Frust der Fans Wind. Er äusserte sich an einer Medienkonf­erenz: «Das Turnier ist natürlich total businessor­ientiert, aber es ist enttäusche­nd für die Fans, ich verstehe, wenn der Frust da ist.» Aber als Spieler sei er machtlos. Er könne nur sagen: «Macht das bitte nicht. Aber dann ist die Message schon raus, die Maschineri­e läuft ja schon.»

Der 37-Jährige freut sich trotz dieser unangenehm­en Nachrichte­n darauf, in Rom zu spielen. Er hofft, diese Umstände schmälerte­n die Freude der Fans nicht, «dass ich hier bin». Und weiter: «Ich bin glücklich, hier zu sein, und hoch motiviert, gut zu spielen. Meine Vorfreude könnte nicht grösser sein.»

Federers Startgegne­r ist der Portugiese João Sousa. In Rom ist der Schweizer noch ohne Titel, er verlor bisher vier Endspiele: gegen Felix Mantilla (2003), Rafael Nadal (2006, 2013) und Novak Djokovic (2015).

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GETTY Als die Turnierorg­anisatoren von Rom Roger Federers Zusage hatten, verdoppelt­en sie die Preise.
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EPA Federer freut sich auf den Start in Rom. Die Partie gegen Sousa auf 20min.ch

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