Federer tadelt italienische Organisatoren
ROM. Weil Roger Federer sich spontan entschied, in Rom anzutreten, wurden die Ticketpreise erhöht.
ROM. Roger Federer entschied sich nach seiner ViertelfinalNiederlage in Madrid spontan, am Sandplatzturnier von Rom teilzunehmen. Die Organisatoren witterten mit der Zusage des Superstars mehr Gewinn, sie verdoppelten sogleich die Preise der noch nicht verkauften Tickets. Das stösst dem
«Sie stellten es so dar, als ob sie jene Fans belohnen wollten, die ihre Tickets vorher gekauft hatten, was irgendwie seltsam ist.» Roger Federer (37)
Schweizer sauer auf, er findet diese Aktion «enttäuschend». Der 37Jährige will sich die Freude am Turnierstart deshalb aber nicht nehmen lassen. In der Schweiz sei es momentan zu kalt zum Trainieren und: Matches zu spielen, sei sowieso viel aufregender.
Die Organisatoren des Römer Tennisturniers gaben sogar noch vor, mit ihrer Preispolitik eine erzieherische Funktion anzustreben. «Damit belohnen wir die Fans, die ihre Tickets schon gekauft haben, bevor Federers Teilnahme feststand», begründete Angelo Binaghi, Präsident des italienischen Verbandes. Viele Fans interpretierten den Schritt aber anders – als scheinheiligen Opportunismus und Geldgier. «Ich habe ein Ticket für Dienstag, wäre wegen Federer auch am Mittwoch gegangen, kann es mir nun aber nicht mehr leisten», schrieb beispielsweise einer auf Twitter.
Der Schweizer bekam von der Massnahme des Veranstalters wie auch vom Frust der Fans Wind. Er äusserte sich an einer Medienkonferenz: «Das Turnier ist natürlich total businessorientiert, aber es ist enttäuschend für die Fans, ich verstehe, wenn der Frust da ist.» Aber als Spieler sei er machtlos. Er könne nur sagen: «Macht das bitte nicht. Aber dann ist die Message schon raus, die Maschinerie läuft ja schon.»
Der 37-Jährige freut sich trotz dieser unangenehmen Nachrichten darauf, in Rom zu spielen. Er hofft, diese Umstände schmälerten die Freude der Fans nicht, «dass ich hier bin». Und weiter: «Ich bin glücklich, hier zu sein, und hoch motiviert, gut zu spielen. Meine Vorfreude könnte nicht grösser sein.»
Federers Startgegner ist der Portugiese João Sousa. In Rom ist der Schweizer noch ohne Titel, er verlor bisher vier Endspiele: gegen Felix Mantilla (2003), Rafael Nadal (2006, 2013) und Novak Djokovic (2015).