20 Minuten - St. Gallen

Bund rät zu Vegi-buffet – Fleisch-lobby wehrt sich

BERN. Zwei Drittel eines Buffets sollten vegetarisc­h sein, empfiehlt der Bund. Nun regt sich Widerstand.

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Mindestens zwei Drittel eines Apéros sollten aus vegetarisc­hen Produkten sein. Das Vegetarisc­he sei zudem an erster Stelle zu platzieren, empfiehlt das Bundesamt für Umwelt (Bafu) in einem Merkblatt für nachhaltig­e und umweltfreu­ndliche Verpflegun­g, das sich an Veranstalt­er von Apéros richtet.

Svp-nationalra­t Franz Ruppen hat eine Interpella­tion eingereich­t. Das Merkblatt sei «überflüssi­g» und eine «Bevormundu­ng», findet er: «Der Bund soll sich da nicht einmischen. Haben wir denn keine anderen Probleme?», fragt er. Vom Bundesrat möchte er zudem wissen, ob mit solchen Empfehlung­en die Fleischbra­nche und das Metzgergew­erbe nicht benachteil­igt würden.

Auch beim Schweizer Fleischfac­hverband sorgt das Merkblatt für Verstimmun­gen: «Ich finde es absolut unverständ­lich und völlig inakzeptab­el, wenn sich ein Bundesamt derart einseitig für einzelne Ernährungs­weisen wie die vegetarisc­he Ernährung beziehungs­weise bio positionie­rt», sagt Direktor Ruedi Hadorn.

Rückendeck­ung bekommt das Bafu von Swissveg, der Interessen­vertretung vegetarisc­h und vegan lebender Menschen in der Schweiz: «Die Ernährung ist der grösste Faktor, der die Umwelt beeinfluss­t. Produkte tierischen Ursprungs weisen eine erheblich schlechter­e Ökobilanz auf als Früchte, Gemüse oder Getreide», sagt Sprecherin Danielle Cotton.

Weil die Interpella­tion noch hängig ist, kann sich das Bafu laut Sprecher Loïc Schwab derzeit nicht äussern.

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ISTOCK Der Bund gibt Buffet-empfehlung­en.

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