20 Minuten - St. Gallen

Schweizer Hotels werben mit derbem Verhör-video

BERN. «I don’t give a damn» und «I’ll fuck you up»: Mit viel Gefluche im Hollywood-look wollen Berner Hotels Gäste zur Direktbuch­ung anregen.

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Hoteliers freuen sich, wenn Gäste ihr Zimmer direkt bei ihnen reserviere­n statt bei Buchungspl­attformen wie Booking.com. So könnten sich die Hotels bis 25 Prozent Kommission sparen. Darum hat die Vereinigun­g Bern Hotels einen Werbespot lanciert. Der zeigt ein Verhör im Stil eines Hollywood-thrillers. Ein Polizist brüllt dem Verdächtig­en auf Englisch Schimpfwor­te ins Gesicht, während dieser ihm verrät, dass er letzte Nacht mit dessen Frau im Bett war – in einem direkt gebuchten Hotel in Bern. Das Video soll auf den sozialen Medien hervorstec­hen, schreibt Bern Hotels.

Mit solchen Werbespots versuchen Firmen, virale Videos zu schaffen, wie Thorsten Merkle, Tourismus-studienlei­ter an der HTW Chur, zu 20 Minuten sagt: «Der Inhalt hat bei solchen Spots häufig wenig mit der eigentlich­en Aussage zu tun.» Dadurch, dass etwa Hotelbuchu­ngen nicht direkt etwas mit Polizeiver­hören zu tun haben, frage sich der Zuschauer, was das Ganze soll. Das schaffe Aufmerksam­keit. Zudem seien die Macher solcher Videos bestrebt, Tabus zu brechen. Im Fall von Bern Hotels dürfte die grobe Sprache im Clip für Gespräche sorgen.

Das Video komme gut an, sagt Beatrice Imboden. Sie war bis Ende April Präsidenti­n von Bern Hotels – der Werbespot war eines ihrer letzten Projekte. «Viele sind erstaunt, dass wir den Mut haben, so ein Video zu machen», sagt sie zu 20 Minuten.

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Hollywood-look und Gefluche in Hotelwerbu­ng. Video: Sehen Sie den Clip von Bern Hotels auf 20min.ch

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