Folgen jetzt andere Banken der UBS beim Nullzins?
ZÜRICH. Die UBS setzt die Sparzinsen auf null Prozent. Lohnt es sich noch, zu sparen?
Die Senkung ist zwar minim, aber die Marke hat Symbolcharakter: Die Grossbank UBS reduziert per Anfang Juni die Zinsen um 0,01 Prozent auf neu null Prozent.
Was steckt dahinter?
Die UBS geht davon aus, dass die Tiefzinsphase noch länger anhält. Sie betont aber, dass es für Kleinsparer auch in Zukunft keinen Negativzins geben wird. Die Nullzinsen können aber auch als Geschäftsstrategie verstanden werden: Die Grossbank wolle so Kleinkunden loswerden und «nur noch Kunden, die gern an der Börse zocken oder wenigstens ein paar gebührenstarke Fonds kaufen», schreibt die «Handelszeitung» in ihrem Newsletter. Ziehen andere Banken nach?
«Wir verfolgen zurzeit keine Pläne, die Empfehlung für Sparzinsen auf null Prozent zu senken», sagt Raiffeisendominik Sprecher Chiavi zu 20 Minuten. Bei der Credit Suisse heisst es: «Wir beobachten weiterhin die Marktentwicklungen.»
Lohnt sich bei Nullzinsen ein Sparkonto?
«So paradox es tönt, ist ein Nullzins in der Schweiz für eine sichere Anlage immer noch hoch», sagt der Cs-chefökonom Oliver Adler zu 20 Minuten. Adler vergleicht den Nullzins mit den minus 0,4 Prozent, die es zurzeit auf den 10-jährigen Schweizer Bundesobligationen gibt.
Soll man das Geld nicht gleich zu Hause deponieren?
Auch dort gibt es Nullzins, aber es ist ohne teuren Safe nicht sicher.
Bringt Zins überhaupt etwas?
Wer 5000 Fr. 1980 aufs Sparkonto gelegt hat, kommt heute auf 10 532.80 Fr., so Berechnungen der CS auf Basis der Durchschnittszinsen seit 1980. Mit dem Geld lässt sich heute aber nur so viel kaufen wie 1980 mit 5602.30 Fr.