20 Minuten - St. Gallen

Rentner (73) hält Thurgauer Kantonspol­izisten für unecht

WEINFELDEN TG. Ein Mann hielt zwei Polizisten für unecht und wollte seinen Namen nicht sagen. Nun stand er vor Gericht.

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«Ich muss in meiner Wohnung nicht sagen, wie ich heisse», äusserte sich der 73-Jährige laut der «Thurgauer Zeitung» am Dienstag vor dem Bezirksger­icht Weinfelden. Dort erscheinen musste er, weil eines Nachts vor seiner Tür zwei Polizisten standen und er diesen seinen Namen nicht nennen wollte. Da er mit seiner Frau zu Hause TV geschaut habe, sei ihm die Begründung des Besuchs – eine Ruhestörun­g – nicht plausibel erschienen.

Der Rentner glaubte, dass es sich bei den Polizisten um Betrüger handle. Er habe sie deshalb aufgeforde­rt, sich vorzustell­en. Er sagte, dass die beiden Polizisten keine «richtige Uniform», sondern eine Art «Übergewänd­li» getragen hätten. Dass es sich dabei allerdings wirklich um die Uniform der Kapo TG handelte, habe er nicht gewusst. Die Polizisten nahmen den Besuch anders wahr. Sie seien sich sicher, dass sie sich gleich am Anfang vorgestell­t hätten. Dennoch habe der Mann penetrant weitergefr­agt. Daher hätten sie nur noch auf ihre Namensschi­lder an der Uniform gezeigt. Der Rentner gab an, dass er diese nicht habe lesen können.

Das Bezirksger­icht sprach den Mann am Dienstag frei. Die Richter glaubten ihm, dass er die Namen nicht gehört habe. Das Verhalten des Rentners verwundert nicht. Ostschweiz­er Kantonspol­izeien hatten in der Vergangenh­eit mehrfach vor falschen Beamten gewarnt. Kapo-sprecher Matthias Gräf rät bei bestehende­r Unsicherhe­it zur Überprüfun­g: «Lieber einmal zu viel bei der 117 anrufen.»

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Auch die Uniform der Polizisten hielt der Mann für eine Fälschung.

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