Street Parade: Rucksack enthielt Bomben-Attrappen
ZÜRICH. Die Polizei fand im Rucksack von der Street Parade Hinweise auf Brandbeschleuniger. Gegen den mutmasslichen Täter wird ermittelt.
Der verdächtige orange Rucksack, der an der Street Parade für Angst und Schrecken sorgte, war laut Augenzeugen nicht ganz verschlossen. Es schauten Pet-flaschen und Kabel heraus. Der Kantonspolizei zufolge befanden sich Rohrbomben-Attrappen im Rucksack. «Es sah für die Spezialisten des Forensischen Instituts so aus, dass von einer funktionsfähigen Rohrbombe ausgegangen werden musste», sagt der leitende Ermittler Peter Bächer. Laut dem zuständigen Staatsanwalt Daniel Kloiber waren im Rucksack Kabel, Handy, Metallteile und Pet-flaschen mit wahrscheinlich einem Brandbeschleuniger. Einzig Sprengstoff und eine Zündvorrichtung fehlten. «So eine Attrappe wurde nicht aus einer Laune heraus gebaut.»
Womöglich erstellte sie ein Deutscher (31) aus dem Kanton Aargau. Er wurde am Sonntag festgenommen und ist polizeilich bekannt. Der Mann wurde noch nicht befragt. Es gebe aber keine Hinweise auf Verbindungen zu extremen Gruppierungen. Gegen ihn wird wegen Schreckung der Bevölkerung ermittelt. Ihm droht eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe. Zudem könnte er des Landes verwiesen werden. «Wir müssen zuerst die Hintergründe erfahren und ergreifen dann die erforderlichen Massnahmen», so Street-parade-sprecher Stefan Epli. Laut dem forensischen Psychiater Thomas Knecht richtete sich die Tat vermutlich nicht direkt gegen die Parade oder deren Besucher. «Dem Täter war es wichtig, für einen Knalleffekt zu sorgen, der über die Landesgrenzen hinweg für Aufsehen sorgt.»