20 Minuten - St. Gallen

Hacker können Kopfhörer in eine Waffe verwandeln

Nicht nur online finden Cyberangri­ffe statt. Ein Forscher hat gezeigt, wie Geräte zu akustische­n Waffen werden können.

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Gadgets wie intelligen­te Lautsprech­er, Laptops und Handys sind meist nicht nur mit dem Internet verbunden, sondern auch in der Lage, Schallwell­en wiederzuge­ben. Doch was im Alltag dafür sorgt, dass wir Musik streamen oder ein Telefonat führen können, kann dazu verwendet werden, Nutzer zu verletzen.

Wie das geht, hat ein Sicherheit­sforscher auf der Hackerkonf­erenz Defcon in Las Vegas gezeigt. Matt Wixey, der für die Beratungsf­irma PWC UK arbeitet, konnte Lautsprech­er so manipulier­en, dass sie das menschlich­e Gehör schädigen oder Tinnitus verursache­n. Dafür griff er eine Handvoll Geräte – unter anderem einen intelligen­ten Lautsprech­er sowie Kopfhörer – an. Mit einer einfachen Schadsoftw­are gelang es ihm, Töne ausserhalb des sicheren Spektrums abzuspiele­n. Im Smart Speaker konnte er sogar eine so grosse Hitze erzeugen, dass das Gerät zu schmelzen begann.

Bei allen Geräten gelang der Angriff jedoch nicht. Der BBC sagte Wixey, dass er entweder in der Nähe der Geräte sein oder direkten Zugang zu diesen haben müsse. Doch je mehr Gadgets um uns herum vernetzt seien, desto grösser sei auch die mögliche Angriffsfl­äche. Welche Geräte er mit seiner Schadsoftw­are manipulier­en konnte, gab Wixey nicht bekannt. Er riet den Hersteller­n aber, zum Schutz vor akustische­n Attacken die Frequenz von Lautsprech­ern physikalis­ch zu limitieren.

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UNSPLASH Selbst harmlose Gadgets können zu einer Bedrohung werden.

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