Die Hoffnung der Frauen nach mehr Aufmerksamkeit
ZÜRICH. Fussballerinnen haben es in der Schweiz schwer. Martina Moser nennt die Gründe und hat Verbesserungsvorschläge.
Davon können sie in der Schweiz nur träumen. Bei den Portland Thorns, mit Natispielerin Ana-maria Crnogorcevic, kamen über 25000 Zuschauer an ein Spiel der National Women’s Soccer League – Usligarekord. In der heute Abend beginnenden NLA besuchen meist weniger als 200 Zuschauer die Spiele. Als der FCZ Anfang Juni das letztes Saisonspiel im Letzigrund bestreiten und im Anschluss den Schweizer Meisterschaftspokal in Empfang nehmen durfte, kamen immerhin rund 400. Wer nicht da war: die Schweizer Medien. «Das fand ich enttäuschend», sagt Martina Moser.
Die 33-jährige Fcz-mittelfeldspielerin nervt, dass regelmässig über Randsportarten wie Tischtennis berichtet werde, «aber bei uns werden im SRF nicht einmal die Resultate eingeblendet. Kurze Beiträge würden helfen, damit man uns ein bisschen wahrnimmt.» Auch mit dem Wm-studio im Schweizer Fernsehen war sie alles andere als glücklich. Während im deutschen TV auch hinter die Kulissen der Mannschaften geblickt wurde, haben im SRF «die gleichen Experten Fachausdrücke verwendet, mit denen Laien nichts anfangen können».
Die Frau mit den zweitmeisten Nati-einsätzen (129) glaubt, dass der Schlüssel zu mehr Aufmerksamkeit relativ simpel ist: «Die Leute müssen uns nur kennen lernen. Dann spüren sie unsere Leidenschaft.» Eine Chance dazu haben die Leute heute Abend. Um 19 Uhr findet in Kriens das Saisoneröffnungsspiel zwischen Luzern und Basel statt.