Sollten Lehrer mehr verdienen?
ZÜRICH. Manche Lehrer sind zu wenig engagiert. Damit Schüler besser werden, stehen Extrahonorare zur Debatte.
KONTROVERS Im europäischen Vergleich zählen Schweizer Lehrer zu den Spitzenverdienern. 100600 Franken verdienen sie laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung nach dem zehnten Anstellungsjahr im Schnitt.
Benjamin Hadrigan, der österreichische Buchautor von «#Lernsieg» fordert aber: «Ich bin dafür, dass Lehrer nach den Leistungen ihrer Schüler bezahlt werden. Ich bin sicher, sie kämen sehr schnell selbst auf die Idee, ihren Schülern das Lernen beizubringen.»
Auch Fdp-nationalrat Andri Silberschmidt sagt: «Bessere Honorare für besonders engagierte Lehrer könnten ein Anreiz sein.» Wie in allen Branchen gebe es auch in der Schule Personen, die ihren Job mit weniger Leidenschaft machten. «Das kann sich auf die Schüler auswirken.»
Auch Fabian Camenisch von der Union der Schülerorganisationen hält bessere
Unterrichtsevaluationen für dringend nötig. «Man könnte sich allenfalls Bonuszahlungen für Lehrpersonen überlegen oder die Ergebnisse bei Vertragsverlängerungen berücksichtigen.» Nur der Klassenschnitt solle aber nicht zum Lohnmassstab werden.
Silberschmidt schlägt vor, dass die Schulleitung mit neutralen Profis Unterricht, Unterlagen sowie die Notendurchschnitte analysiert. Auch laut Camenisch basieren die Leistungen auf einem Mix aus «Noten, Materialien und Unterricht». Der Lehrerverband hält von Boni nichts.