Gamer spielt im Zug «Fortnite» – mit dem eigenen Fernseher
ZÜRICH. Ein Jugendlicher verwandelte das Zugsabteil in eine Game-zone. Ein Pendler spielte sogar mit.
In einem Zug von Zürich nach Basel Ende September zeigte sich ein ungewohntes Bild: Ein Fernseher stand auf den Armlehnen eines Viererabteils, davor zockte jemand «Fortnite». Jetzt geht ein Video davon auf der Facebook-seite Swissmeme viral. Aufgenommen hat es die Baslerin Joy Tonin (19). «Plötzlich stellte der Jugendliche, höchstens 15-jährig, einen riesigen Fernseher hin.» Dann habe er seine Playstation aus seinem Rucksack gepackt, sie installiert und angefangen zu zocken. «Er sah richtig routiniert aus, als wäre das alles eine Selbstverständlichkeit für ihn.» Dabei sei der Zug fast voll gewesen. Als sich dann ein Geschäftsmann im Anzug dem Abteil näherte, war für Tonin klar: «Der Jugendliche bekommt jetzt sicher Ärger.» Doch der Mann habe neben ihm Platz genommen – und sogar mitgespielt. «Ich fand es cool, dass er es so locker genommen hat», sagt Tonin.
Ob das Gamen im Zug erlaubt ist, will die SBB nicht festlegen. Ein Sprecher sagt, dass die SBB in ihren Zügen «bewusst nur generelle Verhaltensregeln» aufstelle: Demnach sei alles erlaubt, was nicht störe. Trotzdem: «Pro Person darf grundsätzlich nur ein Sitzplatz belegt werden.» Wie oft im Zug gezockt wird, weiss die SBB nicht, sie führt laut dem Sprecher keine Statistik. Und fügt hinzu: «Deswegen können wir auch nicht abschätzen, ob die Nachfrage nach einer Lan-party im Zug gegeben wäre.»