Vor der Studio-explosion hatte Dr. Knarf grosse Pläne
KÖLN. Fast drei Jahre nach einem Unfall meldet sich Dr. Knarf per Video zurück – mit halbem Schädel. Wer ist der Rapper eigentlich?
Im Februar 2017 sprengte er in der Kölner Innenstadt sein Studio in die Luft. Zwei Gasflaschen waren bei der Herstellung von Drogen explodiert. Dabei zog sich Dr. Knarf schwerste Verbrennungen zu, seine Überlebenschancen waren gering. Nun hat er sich zurückgemeldet – mit halber Schädeldecke. Das FacebookVideo verbreitete sich Anfang Woche rasend, sein Name ist plötzlich bis weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Seine Karriere: Laut Rap.de stand Dr. Knarf, der eigentlich Niko Brenner heisst, vor seinem Unfall kurz vor dem
Durchbruch. Nach mehreren Verschiebungen hätte sein Album «Prometheus» 2017 endlich erscheinen sollen. Zurzeit arbeitet er wieder dran.
Seine «Doktorarbeit»: «Eigentlich wollte ich aufhören mit Rap, aber das hat mich depressiv gemacht», sagte Knarf 2015. Er fand zurück zur Musik und setzte sich ein hohes Ziel: Innerhalb von zwei Jahren wollte er zwölf Alben herausbringen – also sechs Alben oder rund 100 Songs im Jahr. Sein Überlebenskampf: Drei Monate lang lag er nach dem Unfall im Koma und erlitt vier Schlaganfälle. Dadurch schwoll sein Gehirn so an, dass ein Teil seiner Schädeldecke entfernt werden musste. «Daher sieht mein Kopf auch so sympathisch aus.» Seit dem Koma sei er ausserdem halbseitig gelähmt. Aber: «Ich bin noch am Leben.»
Dr. Knarf erlitt 2017 schwerste Verletzungen und zeigte sich jetzt mit halber Schädeldecke.